KI-Smartphone-App soll anhand der Stimme erkennen, wie betrunken man ist
Proband:innen lesen Zungenbrecher – KI weiß, wie betrunken sie sind
Es ist nur eine sehr kleine Proband:innen-Gruppe, an der das Forschungsteam bisher seine Stimm-App ausprobiert hat. 18 Erwachsene im Alter zwischen 21 und 62 Jahren mussten dabei nüchtern verschiedene Texte – unter anderem Zungenbrecher – vorlesen und wurden dabei von einem 0,5 Meter entfernten Smartphone aufgezeichnet.
Anschließend wiederholten die Forschenden den Vorgang, allerdings nachdem sie den Teilnehmer:innen einen auf das Körpergewicht abgestimmten Wodka-Limetten-Cocktail verabreicht hatten, der für einen Blutalkoholgehalt von 0,8 Promille sorgte.
Die Ergebnisse wurden anschließend der Stimm-KI zur Auswertung gegeben – und tatsächlich: Zu 98 Prozent konnte das Programm anhand von Frequenz und Tonhöhe den genauen Alkoholisierungsgrad der Proband:innen bestimmen.
Trotz des vielversprechenden Ergebnisses steht die Entwicklung der App noch ziemlich am Anfang. So muss sie erst noch an deutlich mehr Menschen und unter realeren Bedingungen – das heißt mit mehr Hintergrundgeräuschen – getestet werden.
Alkohol am Steuer verursacht jährlich tausende Unfälle im Straßenverkehr
Bei der Alkohol-Erkennungs-App handelt es sich aber nicht um einen bloßen Party-Gag. Vor allem soll sie in Zukunft dazu genutzt werden, betrunkene Personen von der Teilnahme am Straßenverkehr abzuhalten. So könnte beispielsweise ein Alarm losgehen, wenn das Smartphone erkennt, dass sein:e Besitzer:in sich mit Alkohol im Blut ans Steuer setzt.
Betrunkene Verkehrsteilnehmer:innen waren laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2022 für 5,1 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden verantwortlich. Bei den insgesamt 38.771 Unfällen wurden 20.100 Menschen verletzt. 165 Menschen verloren 2022 durch Alkohol am Steuer ihr Leben.
Eine Handy-App wäre eine sehr einfache Möglichkeit, Selbsttests durchzuführen, die im Gegensatz zu anderen Methoden günstig und vor allem auch unauffällig wären. Die Forschenden ziehen neben der Stimmerkennung in Betracht, Sensoren in Smartphones zu nutzen, um zu überprüfen, ob eine Person schwankt, oder den Alkoholisierungsgrad eines Menschen anhand seiner Textnachrichten zu ermitteln.
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