Kinderdepots bei Trade Republic und Scalable: Wie die Neobroker um junge Sparer buhlen

Trade Republic vs. Scalable Capital: Wer bietet das bessere Kinderdepot? Foto: Shutterstock/Postmodern Studio)
In einem Werbespot tobt ein Kind an der Supermarktkasse, weil es keine Süßigkeiten bekommt. Der genervte Vater bleibt stoisch. Dann erscheint der Slogan: „Wer früher spart, ist sie eher los. “ Mit diesem Spruch bewirbt Trade Republic gerade sein neues Kinderdepot, das „ab sofort, ohne Warteliste“ verfügbar ist – ein klarer Seitenhieb auf Scalable Capital. Der Konkurrent hatte bereits im Mai ein Kinderdepot angekündigt, das jedoch erst im Sommer startet. Bislang können sich Eltern lediglich auf eine Warteliste setzen lassen.
Bei Scalable sind Sparpläne für über 2.700 ETFs, Aktien und Fonds gebührenfrei und ab einer monatlichen Sparrate von einem Euro möglich. Zudem bietet der Broker seinen hauseigenen Welt-ETF ohne laufende Gebühren an und verzichtet bis Dezember 2025 auf Depotgebühren für Kinder.
Trade Republic lockt mit “Kindergeld”
Trade Republic kontert jetzt mit einem besonderen Anreiz: Neben kostenlosen Sparplänen für Aktien und ETFs, dem Handel mit Teilaktien und der Weitergabe der EZB-Zinsen von derzeit 2,25 Prozent aufs gesamte Vermögen bietet der Broker „als erster Anbieter weltweit“ ein „Kindergeld“.
Bei bestimmten ETFs des US-Vermögensverwalters Vanguard werden die Fondskosten monatlich gutgeschrieben und automatisch reinvestiert – bis das Kind 18 Jahre alt ist. Zusätzlich können Verwandte und Freunde als „Sparpaten“ eingeladen werden, um Beiträge beizusteuern.
So funktioniert die Frühstart-Rente
Mit den Kinderdepots greifen die Neobroker der geplanten „Frühstart-Rente“ vor. Laut Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD soll jedes Kind, das eine Bildungseinrichtung in Deutschland besucht, vom 6. bis zum 18. Lebensjahr monatlich 10 Euro in ein „individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot“ erhalten. Die Erträge bleiben bis zur Rente steuerfrei. Der Gedanke dahinter: Kinder lernen früh den Umgang mit Aktien – und den Effekt des Zinseszins.
Scalable rechnet vor: Wird ab Geburt monatlich 10 Euro bei einer Rendite von 7,7 Prozent investiert, wächst das Depot bis zur Volljährigkeit auf über 4.600 Euro. Bleibt das Geld bis zur Rente unangetastet, steigt das Vermögen auf über 177.000 Euro – bei Einzahlungen von nur 2.160 Euro. Mit der geplanten staatlichen Förderung von 10 Euro pro Monat zwischen dem 6. und 18. Lebensjahr erhöht sich die Einzahlung um 1.440 Euro, was das Vermögen zum Renteneintritt auf über 267.000 Euro steigern würde. .