Gegen Onlinewerbung: Irischer Aktivist klagt vor Hamburger Landgericht

Das Landgericht in Hamburg. (Foto: Reiseschatzi / Shutterstock)
Personalisierte Werbeanzeigen sind Standard. Dennoch ist es mitunter erschreckend, zu sehen, wie spezifisch die Anzeigen sich an den eigenen Interessen orientieren. Nicht selten stellen sich Nutzerinnen und Nutzer die Frage woher Unternehmen ihr Wissen haben.
Dem irischen Bürgerrechtler Johnny Ryan geht genau das gehörig auf den Zeiger, weswegen er jetzt eine Klage vor dem Hamburger Landgericht eingereicht hat. Der Vorwurf: Zwei Unternehmen und der Onlinewerbeverband hätten persönliche Daten wie Wohnort, Geburtstag und andere Interessen an Werbedienstleister übermittelt. Und das offensichtlich ohne Ryans Zustimmung. Das berichtet Zeit Online.
In der vorliegenden Klage geht es um die Versteigerung von Onlinewerbung in Echtzeit. Bei diesem Modell werden Daten von Nutzern bei Websitebesuchen gespeichert, an externe Dienstleister weitergegeben und von denen auf Auktionsbörsen versteigert. Hier können Unternehmen dann freie Werbeplätze bei genau spezifizierten Zielgruppen erbieten. Nach Ryans Ansichten ist genau dieses Geschäftsmodell nicht legal, da es gegen die geltende DSGVO verstoßen soll.
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„Die DSGVO besagt, dass persönliche Daten nicht unkontrolliert verbreitet werden dürfen“, sagte Johnny Ryan im Gespräch mit Zeit Online. Genau das würde allerdings täglich gestehen, da die Unternehmen nicht nachverfolgen können, wo genau die Daten, die sie weitergeben am Ende landen. Das würde laut Ryan millionenfach dazu führen, dass gegen das geltende Datenschutzrecht verstoßen wird.
Für den Aktivisten ist es ein Kampf David gegen Goliath. Bereits 2018 klagte er unter anderem gegen Google. 2019 leitete die irische Datenschutzbehörde dann sogar die Ermittlungen ein. Doch bis heute gibt es hier noch kein Ergebnis.
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