
Das Tool zur Klima-Maßnahmen-Bewertung ist von der herkömmlichen Ampel inspiriert – allerdings hat es noch feine Abstufungen. (Foto: Alberto Masnovo / Shutterstock)
Um das Klima zu retten, werden immer wieder Maßnahmen diskutiert – die müssen natürlich auch umfassend betrachtet werden. Bei der Einordnung, wie zielführend Mittel in der Einzelbetrachtung sind, könnte in Zukunft ein Ampelsystem helfen. Entwickelt wurde es von einer Forscher:innen-Gruppe des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, des Geomar-Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung und vom Deutschen Biomasseforschungszentrum.
Die Ampel folgt dabei grundlegend dem bekannten Straßenbeispiel: Rot ist nicht gut, Grün ist gut. Dazwischen gibt es aber noch feine Abstufungen. Insgesamt gibt es fünf Farben. Rot steht für große Schwierigkeiten. Orange werden Punkte bewertet, die tendenziell eher problematisch sind und deren Nutzen unsicher ist. Wenn die Bewertung in dem Bereich liegt, lautet die Empfehlung für die Umsetzung der Maßnahme wohl eher „nein“.
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Ab der Farbe Gelb ändert sich das. Sie wird an die Mittel vergeben, die mit möglicherweise überwindbaren Schwierigkeiten zu tun haben. Bei Hellgrün überwiegen schon die positiven Aspekte. Und Grün gibt es schließlich für alle Maßnahmen, die sich problemlos umsetzen lassen.
Diese Ampel soll bei der Bewertung von Maßnahmen zum Klimaschutz helfen. In der Wissenschaft werden diese Maßnahmen CDR-Maßnahmen genannt. Das steht für „Carbon Dioxid Removal“, also für Aktionen, die direkt Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre entfernen. „CDR-Maßnahmen sollen aktiv CO2 aus der Atmosphäre entnehmen, also negative Emissionen generieren, und somit verbleibende Emissionen ausgleichen“, erklärt Nadine Mengis von dem an der Ampel-Entwicklung beteiligten Geomar-Zentrum. Wenn Maßnahmen also mit Grün bewertet werden, sind sie gut geeignet, um das klimaschädliche CO2 aus der Atmosphäre zu bekommen.
Bei ihrer Ampel-Forschung haben die Wissenschaftler:innen das Tool extra an deutsche Gegebenheiten angepasst. So wurden für die Bewertung, auf deren Basis die Einordnung in die Farben erfolgt, beispielsweise die in der Bundesrepublik üblichen ökologischen, technologischen, ökonomischen, sozialen und institutionellen Aspekte bedacht.
Dabei soll die Ampel die Entscheidungsträger:innen zwar in der Bewertung unterstützen, eine absolute Vorgabe stellt sie jedoch nicht da. Sie ist vielmehr ein Orientierungspunkt. Schließlich sind die Maßnahmen zum Klimaschutz meist komplex und somit gibt es viele verschiedene Gesichtspunkte, die bedacht werden müssen. Vielleicht wird die Klima-Maßnahmen-Ampel künftig bei der Bewertung helfen.
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