Anzeige
Anzeige
MIT Technology Review Kommentar

Konferenz „Rise of AI“: Wo Deutschland bei KI-Entwicklung steht

Einen Blick auf den Entwicklungsstand von KI Deutschland und Europa wirft die Konferenz „Rise of AI“ in Berlin. In ihrer diesjährigen Auflage kommt sie zu einer ernüchternden Zwischenbilanz.

Von Luca Caracciolo
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Fabian Westerheide, CEO der Konferenz. (Bild: Rise of AI)

Die Konferenz Rise of AI fand in Berlin am 15. Mai schon zum achten Mal statt. Es ging vor allem um das Business rund um KI – etwas, womit sich Deutschland manchmal etwas schwer tut. Wo stehen Deutschland und Europa, wenn es darum geht, mit KI groß zu denken und Geschäfte zu machen?

Anzeige
Anzeige

Künstliche Intelligenz ist oft Thema in der MIT Technology Review. Sie ist die mächtigste Technologie unserer Zeit. Wer hier vorne mitspielen will, muss entsprechend investieren. Erst diese Woche haben wir wieder gesehen, wo die Musik spielt: OpenAI hat GPT-4o vorgestellt. Das neue Modell ist nicht nur deutlich schneller, sondern ermöglicht mit ChatGPT auch Konversationen in Echtzeit. Einen Tag später zeigte Google, wie es KI weiter massiv in seine Produkte integriert – und auch die Suche langsam aber sicher umbaut.

„Anschluss verloren“

Doch wo stehen wir in Deutschland und Europa? Konferenzmacher Fabian Westerheide nimmt kein Blatt vor den Mund: „Wir haben den Anschluss längst verloren. Wir hätten schon vor sechs, sieben Jahren handeln müssen. Es ist nicht genug passiert.“ Das Geld komme einfach nicht im Ökosystem an, das sei ein großes Problem. „Wir haben gute Gründer:innen, aber es gibt einfach ein Finanzierungsproblem.“

Anzeige
Anzeige

Und doch: Technisch gebe es in Europa spannende Projekte. Zum Beispiel Viking, ein KI-Modell, das speziell für nordische Sprachen entwickelt wurde. Aber braucht man so etwas, wenn ChatGPT auch Schwedisch spricht? „Ja, aber es spricht Schwedisch wie ein Amerikaner“, sagt Peter Sarlin von der KI-Firma Silo AI. Und genau darum geht es: europäische Modelle von Grund auf mit eigenen Daten zu trainieren, um in Deutschland und Europa nicht nur auf Modelle aus den USA zurückgreifen zu müssen.

Auswirkungen des AI Acts

Dafür braucht es Unternehmen, Forschung und mutige Gründer:innen. Allein in Deutschland sind im vergangenen Jahr 341 neue Startups mit KI-Bezug gegründet worden, was einem Anstieg von 67 Prozent entspricht. Bundesverkehrs- und Digital-Minister Volker Wissing versprach bei der Konferenz auf Nachfrage, den AI Act in Deutschland nicht mit zu vielen zusätzlichen Regulierungen einzuführen. Was das genau heißt, blieb unklar. Der Digitalverband Bitkom äußerte etwa die Sorge, dass unterschiedliche Auslegungen des AI Acts innerhalb der EU insbesondere Startups und kleine und mittlere Unternehmen vor kaum lösbare Probleme stellen könnte, wenn sie ihre Angebote an 27 unterschiedlichen KI-Regularien ausrichten müssten.

Anzeige
Anzeige

Es geht letztlich um technologische Souveränität. Dass Deutschland und Europa einen ChatGPT-Konkurrenten auf die Beine stellen, ist äußerst unwahrscheinlich. Allein die Investitionssumme, die OpenAI in den letzten Jahren erhalten hat – eine Milliarde US-Dollar, lange ohne Umsätze zu erzielen – ist hierzulande undenkbar. Aber dennoch: Wir brauchen eigene Modelle, spezifischere zum Beispiel für die Industrie, den Energiesektor und weitere Anwendungsfälle. Wenn wir uns zu sehr von Modellen aus den USA abhängig machen, werden wir unseren Wohlstand in Zukunft kaum halten können – und nebenbei auch geopolitisch weiter zurückfallen.

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige