Konkurrenz für PS5 und Xbox Series X? Warum Russland an eigenen Konsolen tüftelt
Schon im März 2024 hat Präsident Wladimir Putin russische Entwickler:innen dazu aufgerufen, eine Gaming-Konsole für den Heimmarkt zu kreieren. Damit sollten auch die Arbeiten an eigenen Betriebssystemen und einem Cloud-Dienst für das Streaming von Games einhergehen. Die Arbeiten scheinen voranzuschreiten. Denn erstmals gibt es offizielle Informationen zu zwei Gaming-Konsolen.
Gaming made in Russia
Wie Techspot berichtet, hat der stellvertretende Vorsitzender des Ausschusses für Informationspolitik und Kommunikation der Staatsduma, Anton Gorelkin, Details zu den Konsolen offenbart. Demnach wird die erste Konsole beim Ministerium für Industrie und Handel entwickelt. Sie soll den Elbrus-Prozessor an Bord haben. Der Chip wird ebenfalls in Russland hergestellt, hat acht Kerne und eine Taktrate von 1,5 Gigahertz.
Für ein Betriebssystem hat sich das Ministerium bisher nicht entschieden. Allerdings sollen Aurora und Alt Linux noch als mögliche Kandidaten im Rennen sein. Bei beiden Systemen handelt es sich um russische Varianten des Betriebssystems Linux. Schon jetzt hat Gorelkin aber verraten, dass diese Konsole nicht auf dem Level einer PS5 oder Xbox Series X liegen soll.
„Ich hoffe, dass meine Kollegen diese Aufgabe mit voller Verantwortung angehen und etwas Bahnbrechendes abliefern“, heißt es von Gorelkin. Er fügt hinzu: „Es dürfte für jeden offensichtlich sein: Der Elbrus-Prozessor ist bisher nicht auf dem Level, um mit einer PS5 oder Xbox konkurrieren zu können. Das bedeutet, dass die Lösung unkonventionell sein muss“.
Laut Gorelkin liegt der Wert der Konsole darin, Spiele von russischen Entwickler:innen abspielen zu können. So soll der heimische Markt gestärkt werden. Das ist für Russland auch nötig, da die Sanktionen seit dem Beginn der Invasion der Ukraine den Kauf von Gaming-Hardware und internationalen Spielen nahezu unmöglich machen.
Neben der Gaming-Konsole soll auch eine günstigere Variante entstehen, die das Streaming von Spielen ermöglichen soll. Die Hardware entsteht beim Telekommunikationsunternehmen MTS. Für das Streaming kann sich der russische Anbieter aber nicht auf internationale Server mit hoher Rechenleistung verlassen. Stattdessen kommt die Power von Gaming-Rechnern von Privatpersonen. Sie bekommen pro Stunde für ihre Rechenleistung einen bislang unbekannten Betrag von den Nutzer:innen des Streaming-Dienstes ausgezahlt.
Die Idee, dass Privatpersonen zum Streaming herhalten sollen, finde ich gar nicht so schlecht.
So können Menschen mit Power PCs damit ein paar Rubel verdienen.
In Deutschland aufgrund der desaströsen Internetanbindung undenkbar!