Wer im Onlinehandel Kleidung in mehreren Größen oder Farben zur Auswahl bestellt, könnte künftig für die Rücksendung der Teile, die nicht gekauft werden, bezahlen müssen. Davon geht der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel BEVH aus.
Versandhandelsverband geht von Ende der kostenlosen Retouren aus
Gegenüber der Süddeutschen Zeitung hat sich ein Sprecher des Verbands entsprechend geäußert. Als Grund nannte er „die hohen Preise für Transport und Verpackung“, die Händler:innen an Kund:innen weitergeben müssten.
Erste Vorstöße in diese Richtung gibt es bereits: Die japanische Bekleidungskette Uniqlo verlangt seit 1. März 2021 2,95 Euro Retourengebühr; der spanische Modehändler Zara zog zum 26. April 2022 mit 1,95 Euro nach. Der BEVH geht davon aus, dass die beiden Händler „die ersten, aber nicht die letzten sein“ werden, die die gestiegenen Kosten für den Rückversand so weitergeben.
Auf Anfrage erklärten Otto, Zalando und Amazon jedoch, keine derartigen Pläne zu verfolgen. Man werde Kund:innen in einer Zeit, „in der sie durch die Teuerung von Energie und diverser Waren zusätzlich belastet sind“, nicht auch noch „zur Kasse bitten“, so die Otto Group.
Deutsche schicken gern zurück
Im europäischen Vergleich ist die Quote für Retouren besonders in Deutschland seit Jahren sehr hoch – Schätzungen gehen von 315 Millionen Paketen für das Jahr 2020 aus, 2019 waren es 301 Millionen. Für den Anstieg dürfte die Corona-Pandemie inklusive Lockdowns allerdings zumindest teilweise verantwortlich sein.
Wegen der Kosten für die Händler:innen, aber auch der CO2-Belastung, die durch die Rücksendungen entsteht, wird seit geraumer Zeit schon an Alternativen gearbeitet. Dazu zählt beispielsweise die virtuelle Anprobe, die sich bislang allerdings nicht durchsetzen konnte.
Ich finde die Idee sehr gut. In meinem eigenen Onlineshop wird es akzeptiert, da ich transparent die Logistik aus dem Preis rausrechne. Der Kunde bezahlt die Kosten in jedem Fall und so wäre es transparent. Andernfalls stecken die Kosten in den Produktpreisen drin, was weniger ehrlich, aber für den Kunden besser ist?
Fände ich super! Klar, wenn es wirklich nicht passt, dass ist das nervig, aber ich kenne auch Leute, die auch einfach dogmatisch 5 mal das gleiche kaufen in verschiedenen Farbkombinationen kaufen und dann 4 davon zurückschicken.
Es gibt inzwischen genügend Tools, mit denen sich das ganze in AR anschauen lässt, es muss nur implementiert werden.
In meinem eigenen kleinen Shop gibt es keine kostenlosen Retouren.