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Kühn, aber konkret: Steckt die Lösung für das Kühlproblem der Quantencomputer im Mondstaub?

Es ist eine der ungewöhnlichsten Allianzen der Tech-Geschichte. Um die Grenzen der Physik zu überwinden, blickt die Quanten-Branche jetzt auf den Mond – und auf die Pläne eines einzigen Startups.

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Dieser Bagger soll Helium-3 aus Mond-Regolith „ernten“. (Quelle: Interlune)

Das US-Unternehmen Interlune aus Seattle im Bundesstaat Washington hat ein ambitioniertes Ziel – nämlich den kommerziellen Abbau von Helium-3 auf dem Mond. Dieses seltene Isotop gelangt mit dem Sonnenwind auf die Mondoberfläche und gilt seit Langem als potenzielle Energiequelle für die Kernfusion. Interlune verfolgt jedoch einen pragmatischeren Ansatz, der dem Vorhaben eine realistischer klingende Ernsthaftigkeit verleiht.

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Das Unternehmen will das gewonnene Helium-3 nicht für ferne Energieträume, sondern für einen sehr realen Hightech-Markt nutzbar machen: die Kryogenik. Speziell Quantencomputer benötigen für ihren Betrieb extrem tiefe Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt, die sich mit Helium-3 effizient erreichen lassen.

Erste Kunden und ein schwergewichtiger Partner

Dass es sich hierbei nicht nur um eine theoretische Überlegung handelt, untermauern erste handfeste Vereinbarungen. Wie das Magazin Ars Technica berichtet, hat Interlune bereits Kaufverträge mit dem US-Energieministerium und dem Quanten-Infrastruktur-Unternehmen Maybell Quantum geschlossen. Die Lieferungen sollen demnach spätestens 2029 beginnen.

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Für die technische Umsetzung hat sich Interlune einen erfahrenen Partner aus der Industrie gesichert. Die Vermeer Corporation aus Pella im US-Bundesstaat Iowa, ein Hersteller von Landwirtschafts- und Industriemaschinen mit 4.000 Mitarbeiter:innen, hat bereits einen ersten Prototyp einer Erntemaschine entwickelt. Dieser Bagger soll in der Lage sein, 100 Tonnen Mond-Regolith pro Stunde zu verarbeiten. Der Chef von Vermeer, Jason Andringa, ein ehemaliger Ingenieur des Jet Propulsion Laboratory der US-Raumfahrtbehörde Nasa, unterstützt das Vorhaben zudem als Vorstandsmitglied bei Interlune.

Ehrgeizige Roadmap bis zur ersten „Ernte“

Der Zeitplan, den Interlune-Chef Rob Meyerson skizziert, ist eng getaktet. Bereits 2027 soll eine erste Erkundungsmission den Weg bereiten, gefolgt von einer Pilotanlage auf dem Mond im Jahr 2029. Der Aufbau einer voll funktionsfähigen, solarbetriebenen Förderanlage mit mehreren mobilen Erntemaschinen ist für 2032 anvisiert.

Solche Pläne sind selbstredend kapitalintensiv. Nach einer ersten Finanzierungsrunde über 15 Millionen US-Dollar steht laut Meyerson die nächste Runde bevor. Die Realisierung hängt zudem maßgeblich von der Verfügbarkeit neuer, leistungsfähiger Trägerraketen wie dem Starship von SpaceX ab.

Ein Plan mit Potenzial und Unwägbarkeiten

Das Vorhaben von Interlune ist eines der konkretesten Projekte im aufkeimenden Feld des kommerziellen Mondbergbaus. Der strategische Fokus auf den Nischenmarkt Quantencomputing verleiht dem Plan eine wirtschaftliche Plausibilität, die vielen anderen Weltraum-Rohstoff-Projekten fehlt.

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Gleichwohl bleiben erhebliche Hürden. Die technologischen Herausforderungen des Bergbaus im Vakuum und unter extremen Temperaturschwankungen sind immens. Zudem bewegt sich der Abbau von Ressourcen auf Himmelskörpern in einer rechtlichen Grauzone des internationalen Weltraumvertrags. Ob der extrem hohe Aufwand am Ende wirtschaftlicher ist als die Weiterentwicklung alternativer Kühltechnologien auf der Erde, wird sich erst noch zeigen müssen.

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