Der Grafikdesigner Nikolay Ironov gehörte zur Stammbelegschaft des russischen Design-Studios Art-Lebedev. Sein Portfolio ist beeindruckend. Seine teils wilden Entwürfe konnten Kunden überzeugen. Seine Designsprache hatte etwas massiv Eigenständiges, aber dennoch in sich Verlässliches, Konsistentes.
Wer ist dieser Nikolay Ironov?
Ein Jahr ließ Art-Lebedev Ironov als Mitarbeiter in über 20 Kundenprojekten wirken, bevor sie die Öffentlichkeit darüber aufklärten, dass Nikolay Ironov bloß der Name für eine künstliche Intelligenz ist, mit deren Hilfe das Studio grafische Designs in großer Zahl und Variation für seine Kunden generiert hat.
Wie Fast Company berichtet, reagierten die betroffenen Kunden auf die überraschende Enthüllung eher amüsiert als verärgert.
Ironovs Arbeitsweise darf in der Nachbetrachtung wohl eher als semiautomatisch betrachtet werden. Ausgangspunkt für seine Entwürfe war stets ein kurzer Text, den ein menschlicher Mitarbeiter des Studios in die KI einspeisen musste. Der Text sollte den Kunden in knappen Worten charakterisieren. Ironov griff sich dann Schlüsselbegriffe heraus, um sie zu visualisieren. Dabei kann die KI offenbar den Sinn der Begriffe verstehen und dadurch zusätzliche grafische Visualisierungen vorschlagen.
Ironov erzeugt drastisch unterschiedliche Vorschläge
Ironov ist so ausgelegt, dass sich die generierten Vorschläge möglichst deutlich voneinander unterscheiden. Auf diese Weise will Art-Lebedev eine Breite an Variation anbieten können, die ein menschlicher Designer so nicht ersinnen könnte. Am Ende übergibt Ironov dennoch die Vorschläge wieder an einen menschlichen Designer, der die Spreu vom Weizen trennt und die dem Kunden vorzuschlagenden Varianten aussucht und verfeinert. Damit wird die KI dann weiter trainiert.
Generatives Logo-Design, also teils oder voll automatisierte Logo-Gestaltungen, sind nicht brandneu auf dem Markt. Entsprechend viele Logo-Generatoren stehen zur Verfügung. Die richten sich typischerweise allerdings an den Endkunden und stellen eher langweilige Standard-Designs her. Von Intelligenz in der kreativen Anwendung ist da nicht viel zu spüren.
KI ist jetzt in den Gestaltungsalltag der Agentur integriert
Ironov hingegen verfügt nach Ansicht seiner Erschaffer über eine ganz eigene Kreativität, die nicht limitiert werden soll. Deshalb ist Ironov in den Agenturablauf eingebunden und so quasi ein Werkzeug für den Fachmann. Art-Lebedev verwendet die KI weiterhin, lässt sie indes nicht mehr im Stealth-Modus als eigenen Mitarbeiter laufen.
Passend dazu: Logo-Design: Diese 5 einfachen Grundregeln solltest du berücksichtigen
KI?
Sieht eher aus wie das zufällige Mixen und Ausfüllen von Templates.
Das ist doch sowas von 1990
Das sieht scheiße aus.