
Das Laden von Elektroautos soll verbraucherfreundlicher werden. Doch Wirtschaftsverbände kritisieren die Bezahleinschränkungen. (Foto: Hyundai)
Vor Kosten in Höhe von 165 Millionen Euro warnte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), außerdem seien die geforderten Geräte noch gar nicht auf dem Markt. Die Kritik bezieht sich auf die Reform der Ladesäulenverordnung. Die Bundesregierung möchte damit die Infrastruktur für Elektromobilität verbraucherfreundlicher gestalten. Einen Sturm der Empörung hat jedoch der Passus ausgelöst, dass jede Säule ein Kartenlesegerät für Debit- und Kreditkarten erhalten muss, berichtet Heise online. Die Geräte müssen sowohl über ein NFC-Feld zum kontaktlosen Bezahlen als auch eine Möglichkeit zur Authentifizierung per Passwort oder Pin verfügen. Der Gesetzgeber verweist auf die EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD2. Sie fordert ein zweites Merkmal zur Authentifizierung.
Eichrechtliche Zulassung bremst den Ausbau
Der BDEW stellt den Kosten die Größe des Fördertopfes von 500 Millionen Euro entgegen. Demnach würde alleine ein Drittel auf die Installation der geforderten Kartenleser entfallen. Zudem müsse man zunächst die eichrechtliche Zulassung der Geräte abwarten. BDEW-Geschäftsführerin Kerstin Andreae meint, diese „wird dauern“. Dabei gäbe es schon längst alternative digitale und mobile Bezahlmethoden. Sie fürchtet, damit gehe außerdem die digital sichergestellte Preistransparenz verloren. Ihr Urteil fällt vernichtend aus: Der Ansatz sei „absolut kontraproduktiv“. Zuletzt hatte der Verband noch das Fördergesetz für private Ladesäulen gelobt.
Starres Bezahlsystem könnte Jahre brauchen
Gemeinsam mit dem Verband der Automobilindustrie und dem der Elektrotechnikindustrie (ZVEI) hat sich der BDEW für flexible und kostengünstige Bezahllösungen ausgesprochen, die schnell umsetzbar sind. Der Zwangseinbau der Kartenleser mache das Laden teurer und verzögere den Ausbau des Netzes, argumentieren sie. Die eichrechtliche Prüfung und Zulassung solcher Modelle habe zuletzt mehrere Jahre gedauert, heißt es. Zudem würde gegenwärtig zu 90 Prozent über feste Verträge und nicht direkt an der Säule bezahlt. Die restlichen zehn Prozent könnten ihre Schuld über mobile Bezahlsysteme begleichen. Diese seien benutzerfreundlicher, zukunfts- und anschlussfähig zu anderen europäischen Lösungen. Die Bundesregierung verpasse mit der Pflicht für geeichte und zertifizierte Kartenlesegeräte eine Chance zur Digitalisierung. Der Markt und der Stand der Technik seien längst weiter. Das Trio wundert sich über den Entwurf, denn alle Beteiligten hätten sich doch schon auf mobile Zahlungsmöglichkeiten geeinigt. Im Referentenentwurf war zunächst nur eine Bezahlmöglichkeit per Kreditkarte vorgesehen, die Verbraucherzentralen kritisierten das mit Bezug auf die Verbreitung der Debit-Karte.
„Die restlichen zehn Prozent könnten ihre Schuld über mobile Bezahlsysteme begleichen.“
App laden, registrieren!!!! Das für jeden Anbieter. Genau, das ist natürlich richtig einfach xD
Damit ist eher bezahlen mittels Apple/Google/Spaßkasse und NFC gemeint…