Es hat ein wenig gedauert, aber nun ist es so weit: Linux ist für den Commodore 64 verfügbar. Wie man sich vielleicht denken kann, gibt es jedoch einige Haken an der Sache. Der erste und offensichtlichste ist die Geschwindigkeit.
Das Betriebssystem läuft auf der antiquierten Hardware extrem langsam. Auf der GitHub-Seite gibt der Entwickler des Ports zu bedenken, dass der Bootvorgang auf der Originalhardware eine ganze Woche in Anspruch nehmen könnte.
Der nächste Haken? Niemand weiß das so wirklich, denn der Entwickler hat seine Linux-Version bisher noch nicht auf einem originalen C64 getestet. Falls ihr das Ganze selbst ausprobieren möchtet, dann braucht ihr auf jeden Fall eine RAM-Erweiterung. Andernfalls wird es nicht möglich sein, Linux zu starten.
Es geht auch schneller
Bislang wurde das Projekt nur mit einem Emulator getestet. Der bietet einen sogenannten „Warp Mode“, der den Emulator deutlich schneller arbeiten lässt als die Originalhardware. Doch selbst damit hat es noch einige Stunden gedauert, bis Linux hochgefahren war.
Der Entwickler betont jedoch, dass sein Code momentan noch alles andere als optimiert ist. Er schätzt, dass durch weitere Optimierungen noch etwa das Zehnfache an Leistung aus dem Betriebssystem herausgekitzelt werden kann.
Wer mutig genug ist, das Ganze selbst zu testen, der könnte dem Entwickler einen großen Gefallen tun, indem er ein Timelapse-Video von der Software auf der echten Hardware anfertigt.
Der C64 lebt noch
Auch wenn der Commodore 64 bereits 1982 erschienen ist, lässt sich das gute Stück nicht so einfach unterkriegen. Neben der neuen Unterstützung für Linux werden sogar noch neue Spiele für die alte Konsole entwickelt.
Ein Entwickler hatte vor rund 40 Jahren begonnen, ein Spiel für den C64 zu schreiben, es aber nie fertiggestellt. Warum? Das Leben war dazwischengekommen. Nun hat er beschlossen, das Projekt endlich abzuschließen. Das Rollenspiel soll bis zum Jahr 2024 fertiggestellt sein.
Der C64 mag eine antike Maschine sein, aber die Entwicklergemeinschaft hält sie definitiv am Leben. Zwischen Linux-Ports und neuen alten Spielen zeigt sich, dass gute Technologie nie wirklich stirbt; sie wird einfach immer wieder neu erfunden.