Leben im All: Dieses Startup will den Weltraum mit aufblasbaren Wohn-Modulen bevölkern
Ein aufblasbares Wohnmodul in der Größe eines Stadions, um im Weltall leben zu können? Was bizarr klingt, möchte das US-Startup Max Space in die Realität umsetzen.
2026 sollen Tests im Weltraum stattfinden
„Das Problem mit dem heutigen Weltraum ist, dass es nicht genügend bewohnbaren Raum gibt“, sagte Aaron Kemmer, Mitbegründer von Max Space, in einer Pressemitteilung. „Wenn wir den nutzbaren Raum im Weltraum nicht deutlich kostengünstiger und viel größer machen, wird die Zukunft der Menschheit im Weltraum begrenzt bleiben.“
Deshalb arbeitet das Startup an einer Reihe von aufblasbaren Lebensräumen, von denen der größte so viel Innenvolumen wie ein Stadion bieten soll. 2026 sollen die ersten Module im Weltraum getestet werden.
Erstes Modul ist auf der Erde nur so groß wie 2 Koffer
Das Besondere an diesen Wohnmodulen: Sie verlassen die Erde in komprimierter Form und nehmen dann erst im Weltall ihre wirkliche Größe an. Deshalb bieten sie laut space.com ein viel besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als Module aus Metall. Ein erweiterbarer Lebensraum von 100 Kubikmetern sei „mindestens eine Größenordnung billiger“ als ein vergleichbarer Lebensraum aus Metall, sagte Kemmer.
Zum Vergleich: Die Internationale Raumstation ISS bietet ein bewohnbares Volumen von rund 388 Kubikmetern. Die Module von Max Space lassen sich laut Kemmer auf zuverlässige Weise erweitern und seien auf größere Größen skalierbar.
Das Startup hat bei SpaceX bereits einen Platz für das Jahr 2026 gebucht, um die Technik im All zu testen. Dabei soll ein Modul in der Größe von zwei großen Koffern in die Umlaufbahn geschickt werden. Im Weltraum soll es sich dann auf ein Volumen von 20 Kubikmetern ausdehnen. Sollte der Test positiv verlaufen, wäre diese Größenordnung ein neuer Rekord für aufblasbare Wohnmodule im All.
Was Astronauten mit ins Weltall nehmen
Der Traum von der Stadt auf dem Mond
2027 will das Startup sein erstes Modul mit 100 Kubikmetern auf den Markt bringen, bis 2030 soll sogar eines mit 1.000 Kubikmetern geschaffen werden. Potenzielle Kund:innen seien Pharmaunternehmen, die Medikamente in der Schwerelosigkeit in Massenproduktion herstellen wollen, kommerzielle Raumstationen, die ihren Lebensraum erweitern möchten, oder auch Filmstudios, die im Orbit filmen möchten.
„Mein Traum ist es, eine Stadt auf dem Mond zu haben, bevor ich sterbe“, sagte Kemmer. Von dort aus soll es für die Module von Max Space bis zum Mars gehen.