Die letzt3n Worte: „Lade die App auf dein Handy oder iPhone“

Geek vs. Homo non-digitalis
Machen wir uns nichts vor: Der normal-digitalisierten Menschheit ist es doch mehrheitlich egal, mit welchem Betriebssystem das mobile Gerät der Wahl ausgeliefert wird und im anschließenden Jahresrythmus operiert. Sie legt die Kriterien vor Erwerb eines mobile devices anders – wenn die Kaufentscheidung überhaupt auf mehr als einem langfristigen Impuls beruht. Vorherige Markt- und Anbietersondierung, das Abgleichen technischer Eckdaten, hard- und softwareseitige Zukunftsperspektive und weitere geekesque Abläufe sind unnötige Parameter.
Design entscheidet, Funktionalität nachstehend. Und das nichtmal zu unrecht. Die Glaubenskriege der Technik-Aficionados muten weltfremd an, finden en detail nur innerhalb des selbstgewählten Kulturraums statt, der oftmals auch Horizont bedeutet. Sie bieten Zeitvertreib und Identifikation. Und das nur für den, der beides aus diesem Glauben bezieht, oder beziehen muss.
Machen wir uns außerdem nichts vor: Für stationäre Plattformen hat die gesellschaftliche Sensiblisierung für Betriebssysteme gut und gerne zwei Jahrzehnte gedauert, vielleicht auch nur 15 Jahre. Schwer zu sagen. Vom Geek, des Marktes liebster Homo oeconomicus, zum Rest, zum Nicht-Geek. Von Linux, äh Mac OS X, äh Windows, des Geeken liebstes OS, zum Rest, zu Windows, äh Mac OS X.
Nun sei das uns alle begleitende Zeitgeschehen doch vermeintlich so unglaublich schnell, so zeitverkürzt, so weltweit vernetzt und ja, so digital. Es sollte angenommen werden dürfen, in den letzten Jahren müsse auch für mobile Geräte unlängst eine Sensibilisierung erfolgt sein und das Ganze könne sich doch langsam aber sicher vergesellschaften. Smartphones gibt es doch schon einige Jahre. Darüber hinaus zahlreiche Anbieter, von denen immer mal wieder einer Dominanz erwirken konnte, die aber zumeist Allianzen für ihre Hardware eingehen. Denn: Nokias oder RIMs Weg, sowohl Hard- als auch Software liefern zu wollen, hat sich spätestens im letzten Jahr als mäßig nachhaltig erwiesen. Weder Königs- noch Holzweg. Obwohl?
Heilige Dreifaltigkeit?
Jedoch: Mit Ausnahme von Apples iOS konnte sich über einen langen Zeitraum kein Anbieter mit eigenem Betriebssystem etablieren – und das wohl auch nur, da sich das Unternehmen aufs Branding und das Vermitteln von Life Style versteht wie kein anderes der Tech-Branche. Das Usability oder User Experience mit einem konkreten Selbstverständnis des Konsumenten verbindet. Chapeau! Und das sogar derart prägnant, dass das einstige – und vermeintliche – Cutting-Edge-Produkt iPhone in der Ver-Gesellschaft und vermehrt synonym zu Smartphone genutzt wird. Smartphone. Also der Terminus technicus, der den Kampf um die Wort- und Deutungshoheit dieser neuen Generation, bisher ungekannt leistungsfähiger, mobilen Hardware für sich entscheiden konnte. Der Rest ist eben nur ein Handy, beziehungsweise ein Cellie, oder doch ein Mobile? Nehmen wir doch ein Smartphone…
Da fängt das Schlamassel also schon an: Semantische Spitzfindigkeiten – über die es sich als Geek aber trefflich streiten lässt. Während sich eine App auf das Handy oder iPhone geladen wird, LG Electronics und Samsung Mobile ihre Produkte als Smartphone bewerben, Apple hingegen die aktuelle iPhone-Generation verbal und ausdrucksstark um ein „FOUR“ ergänzt, kann sich doch auch mal gefragt werden: Was ist, wenn Tablet-Krieg herrscht und keiner hingeht? Sind Smartphones wirklich smart? Und: Was ist, wenn das System schlauer wird als sein User?

In frühsten Konzeptstudien waren Smartphones noch deutlich größer. Dafür aber richtig mobile und wirklich smart. (Foto: terren in Virginia / flickr.com, Lizenz: CC-BY)
Bis nächste Woche, Freunde!
schöner Artikel :)
das iPhone ist wohl das beste Handy für Dummies bzw. Homo non-digitalis, aber apples website.. finde ich schrecklich… Ist wohl zu einfach für mich.. weil meine Mutter, eine eindeutige Klickibunti-Nutzerin (Windows), blickt dort sofort durch…
Moment mal, dass würde ja bedeuten, dass Apple und Microsoft…
Ich sprech es besser gar nicht aus! :)
Hm.. also ich muss sagen, ich finde die Schreibart des Textes nicht ganz so super. Kommt mir irgendwie überheblich vor. Aber das mag Geschmackssache sein (wie so oft :-) ).
Was ist denn jetzt eigentlich die Kernaussage des Textes? Dass das IPhone das tollste Smartphone ist? Dass alle die das Gegenteil behaupten nur Technik-Freaks sind?
Es mag sein, dass Apple es mit dem Lifestyle-Faktor gelungen ist viele Leute zu überzeugen, aber ich kenne auch genügend Leute, die kein IPhone haben und mit ihrem anderen „Smartphone“ (ja auch andere Geräte dürfen sich so nennen) absolut zufrieden sind. Es soll sogar Geräte geben, die für geringeren Preis mehr Funktionen bieten, und trotzdem bedienbar sind und toll aussehen ;-)
Letztlich ist doch jede Diskussion darüber welches das bessere Smartphone oder Handy-Betriebssystem ist, total unnötig, weil es wie überall nur auf den persönlichen Geschmack ankommt. Das müssten nur auch mal die Apple-Anhänger einsehen, die in so gut wie jedem Forum Sätze posten wie „Ach ihr seid ja nur neidisch auf Iphone-Besitzer“.