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Lieferando stattet Kuriere mit Diensträdern aus und erhöht die Löhne

Der Lieferdienst Lieferando hat angekündigt, die Löhne der rund 10.000 Kurier:innen in Deutschland zu erhöhen und gleichzeitig jedem ein Dienst-Smartphone sowie ein eigenes Bike zur Verfügung zu stellen.

2 Min.
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(Foto: Cineberg/Shutterstock)

Die rund 10.000 Lieferando-Kurier:innen erhalten eine Lohnerhöhung, wie das Unternehmen jetzt mitteilte. Der garantierte Stundenlohn steigt damit auf elf Euro (liegt also ein Stück über dem geltenden Mindestlohn von 9,82 Euro). Inklusive Boni und Pauschalen sollen Verdienste von bis zu 18 Euro pro Stunde möglich sein, erklärt das Unternehmen, die Trinkgelder noch nicht mitgerechnet. Der Durchschnittslohn pro Stunde liege bei rund 13 Euro zuzüglich Trinkgeld, erklärt das Unternehmen. Zudem bekommen alle Lieferando-Fahrer:innen ein Dienst-Smartphone und -Fahrrad angeboten.

Man wolle so den Branchenstandard in Deutschland erhöhen, erklärt Alexander Linden, Country Manager von Lieferandos Logistikservice Takeaway Express. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es in bestimmten Ballungsräumen inzwischen schwierig geworden ist, zuverlässige Fahrer:innen zu gewinnen und zu halten, da angesichts der Pandemie die Zahl an Fahrradlieferungen zugenommen hat. Umgekehrt dürften wiederum manche Kurier:innen aus anderen Jobs wie der Gastronomie kommen, sodass sich das wieder ausgleicht.

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Dass Lieferando diesen Schritt vollzieht, ist jedoch auch Resultat eines Urteils des Bundesarbeitsgerichts in Erfurt vom November vergangenen Jahres. Dieses hatte einer Klage eines Kuriers aus Hessen stattgegeben. Alternativ wäre hierfür ein entsprechender finanzieller Ausgleich fällig, etwa wenn Kurier:innen ihre privaten Arbeitsmittel einsetzen.

Die Erhöhung des Basislohns auf bundesweit elf Euro pro Stunde soll rückwirkend ab dem 1. Januar 2022 gelten und den Fahrer:innen knapp zehn Prozent höheren Verdienst bieten – unabhängig davon, wie viel diese ausliefern, ob sie gerade auf eine Bestellung warten, krankgeschrieben oder im Urlaub sind. Schon das garantierte Lohnniveau liege damit über dem von zum Beispiel Servicekräften in der Gastronomie, betont das Unternehmen. Hinzukommende Liefer-Boni und Kilometerpauschalen ermöglichen auch weiterhin deutlich höhere Durchschnittsverdienste.

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Kuriere haben die Wahl bei der Nutzung der Fahrräder

Immerhin erhalten die Fahrer:innen jetzt neben einem wasserdichten und stoßfesten Diensthandy mit Daten-Flatrate und Wartungs- und Schadensservice, dessen Kosten ebenfalls Lieferando trägt, auch ein entsprechendes Fahrrad durch den Arbeitgeber. So werden alle Kuriere gestellte Räder nutzen können, bis Ende März auch in Städten ohne Fahrradlager. Bislang trifft das auf 15 Standorte zu, bis März soll das in allen 60 Städten gelten.

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Die Kurier:innen haben dabei die Wahl zwischen einem vom Arbeitgeber gestellten Fahrrad, einem Leasing-Rad oder ihrem eigenen Rad. Die letzteren beiden Optionen kompensiert Lieferando durch eine lohnergänzende Kilometerpauschale. Die Leasing-Räder beziehen Fahrer:innen zudem vergünstigt und inklusive Wartungsservice, wobei Lieferandos Kilometerpauschale ihre verbleibenden Kosten deckt. Dieses Bezugsmodell ermöglicht  sogar die private Nutzung von kostendeckend subventionierten Elektrofahrrädern. Neben dem genannten Equipment bietet das Unternehmen entsprechende Arbeitskleidung und Ausstattung.

Anders als viele andere Mitbewerber:innen in der Branche stellt Lieferando seine Kurier:innen bereits seit 2016 regulär an und bietet seit November 2021 unbefristete Verträge. Zudem unterstütze man die Initiative der EU-Kommission zum Schutz von Plattformarbeitenden in gesamt Europa.

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Dein t3n-Team

Eric Heide

Man muss vom Hintergrund her beachten, dass Lieferando den ridern ein Handy und Fahrrad aufgrund es Urteils des Bundesarbeitsgerichts aus dem letzten Jahr (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fahrradkuriere-kosten-verguetung-101.html) zur Verfügung stellen muss.

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