
Deliveroo strebt an die Börse. (Bild: Deliveroo)
Noch in der ersten Jahreshälfte will der britische Lieferdienst Deliveroo, an dem Amazon mit 16 Prozent beteiligt ist, an die Londoner Börse gehen. Dabei wird eine Unternehmensbewertung von bis zu sieben Milliarden US-Dollar erwartet. Das berichtet das Handelsblatt.
Wettbewerber von Deliveroo bleiben stärker
Damit bliebe Deliveroo unter seinem schärfsten Wettbewerber Just Eat Takeaway, der hierzulande etwa als Betreiber von Lieferando bekannt und an der Londoner Börse rund 14 Milliarden Dollar wert ist. Wegen des starken Lieferando hatte Deliveroo 2019 angekündigt, sich aus Deutschland zurückzuziehen.
Auch der deutsche Dax-Konzern Delivery Hero, der schon 2017 an die Frankfurter Börse gegangen war, liegt mit über 20 Milliarden Euro deutlich vor Deliveroo. Noch stärker ist nur der US-Lieferdienst Doordash, der bei seinem New Yorker Börsengang im vergangenen Dezember eine Bewertung von 60 Milliarden Dollar erzielen konnte.
Nutzung neuer Börsenregel soll Gründern mehr Kontrolle lassen
Bei seinem Börsengang wird der 2013 gegründete Lieferdienst wohl zwei verschiedene Aktiengattungen emittieren. Eine bevorstehende Änderung der Börsenregeln in Großbritannien soll auf diese Weise genutzt werden, um Mitgründer und Firmenchef Will Shu für die kommenden drei Jahre mehr Kontrolle über das Unternehmen zu sichern.
Während derzeit viele Krisengewinner an die Börse streben, werden Anleger bereits wieder vorsichtiger. Sie tendieren eher zu den Verliererwerten, weil sie dort höheres Wachstumspotenzial mit dem Abflauen der Krise erwarten.