10-Milliarden-Dollar-Deal: Lieferando-Mutter Takeaway.com und Just Eat fusionieren
Ende 2018 hatte sich Takeaway.com, hierzulande für die Marke Lieferheld bekannt, das Deutschlandgeschäft des Konkurrenten Delivery Hero geschnappt. Die Dienste Lieferheld, Foodora und Pizza.de wechselten für knapp eine Milliarde Euro den Besitzer. Jetzt will der niederländische Lieferdienst Takeaway.com mit dem britischen Rivalen Just Eat fusionieren, wie die Unternehmen mitteilen. Entstehen soll dadurch einer der größten Lieferdienste der Welt.
Lieferdienst-Fusion: Just Eat hält 52,2 Prozent der Anteile
Das Volumen des möglichen Zusammenschluss soll rund zehn Milliarden US-Dollar betragen, wie CNBC berichtet. Die Fusion soll aber komplett über den Austausch von Aktien erfolgen. Demnach sollen Aktienanteilseigner des britischen Just Eat für einen ihrer Anteilsscheine 0,09744 Aktien von Takeaway.com erhalten. Das bedeutet einen Aufschlag von 15 Prozent auf den Schlusskurs der Just-Eat-Aktie vom Freitag. Die Just-Eat-Aktionäre würden nach dem Zusammenschluss 52,2 Prozent der Anteile an dem neuen Konzern halten.
Noch ist der Deal aber nicht in trockenen Tüchern. Am Samstag sollen sich die Verwaltungsräte der beiden Konkurrenten zu Gesprächen getroffen und eine prinzipielle Übereinkunft in den wichtigsten Punkten erreicht haben. Jetzt soll noch an den Feinheiten gefeilt werden. Die bisher getroffenen Vereinbarungen könnten aber noch jederzeit komplett oder in Teilen zurückgenommen werden, heißt es vonseiten der Unternehmen. Um die Fusion in Gang zu bringen, soll Takeaway.com ein Übernahmeangebot für Just Eat platzieren. Dafür habe das niederländische Unternehmen noch bis zum 24. August Zeit.
Takeaway.com und Just Eat: Marktführer in wichtigen Märkten
Das neue Unternehmen hätte im vergangenen Jahr zusammen 360 Millionen Aufträge gehabt, die 7,3 Milliarden Euro wert gewesen wären. In einigen der größten Märkte wie Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden und Kanada soll das fusionierte Unternehmen Marktführer werden, wie es bei CNBC heißt. Der Konzern soll hauptsächlich in Amsterdam beheimatet sein, aber an der Londoner Börse notiert bleiben. Just-Eat-Chairman Mike Evans soll auch Chairman des zusammengeschlossenen Konzerns sein. Takeaway.com-CEO Jitse Groen soll auch weiterhin die Rolle des CEO innehaben.
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