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Ratgeber

Low Code in Unternehmen: So gelingt die Einführung

No Code und Low Code versprechen Demokratisierung ohne Developer:innen: Software soll sich möglichst simpel anpassen lassen. Doch um das Konzept konstruktiv anzuwenden, müssen Verantwortliche einiges beachten.

Von Daniel Lereya
4 Min.
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(Foto: Watch People Code)

Die meisten von uns merken es gerade täglich: Wir werden zunehmend abhängig von digitaler Infrastruktur. Damit einher gehen auch neue Anwendungsfälle, die für jedes Unternehmen individuell sind – klassische Business-Software mit ihren starren Abläufen und Vorgaben kommt da schnell an ihre Grenzen.

Seit einiger Zeit versprechen daher die geflügelten Worte No Code und Low Code Abhilfe. Die Ansätze sollen Business-Software demokratisieren und vor allem individualisieren:

  • No-Code-Software kann von so gut wie allen Mitarbeitenden im Unternehmen ganz einfach selbst durch visuelle Bausteine individualisiert werden, komplett ohne die IT einzuschalten oder teure Developer:innen zu buchen.
  • Low-Code-Software geht noch einen Schritt weiter: Auch hier können Fertigbausteine genutzt werden, um Software individuell anzupassen. Allerdings können diese durch geringen Coding-Aufwand nochmals erweitert werden. So lassen sich beinahe alle geschäftskritischen Anwendungen, also auch komplexere, relativ einfach an eigene Gegebenheiten und Abläufe anpassen.
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Wie das funktioniert und wie ihr solche Plattformen am besten auswählt und nutzt, lest ihr in unserem Ratgeber zum Thema.

Ergänzend lohnt sich der Blick auf die Frage, welche organisatorischen Herausforderungen entstehen, wenn Unternehmen einen Low-Code- oder No-Code-Ansatz verfolgen wollen. Theoretisch ist das Potenzial der Demokratisierung von Software endlos – doch es gibt einiges zu beachten, wenn prinzipiell jede Arbeitskraft die Software so verändern kann, wie sie möchte.

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Baut interne Wissensstrukturen auf

Der simpelste Schritt und eine elementare Erkenntnis zuerst: So ganz ohne Entwickler:innen geht es dann doch nicht. Auch wenn No-Code-Software für die breite Masse zugänglich ist und Mitarbeiter:innen dabei helfen kann, nahezu jeden Arbeitsablauf mit intuitiver Automatisierung und Integration zu erstellen, wird es immer Anwendungen geben, die eine gewisse Codierung erfordern.

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Mit Low-Code-Funktionen können No-Code-Entwickler:innen neue Lösungen so weit wie möglich ausbauen, indem sie Zugang zu Zusatzfunktionen erhalten, die die Möglichkeiten der autonomen Entwicklung erweitern. Wenn sie es dann wirklich auf die nächste Stufe bringen wollen, können Low-Code-Builder einspringen, um sie über die Ziellinie zu bringen. Mit Low Code können auch Personen mit minimalen Programmierkenntnissen Anwendungen und Lösungen entwickeln, die die Flexibilität von Unternehmen verbessern, ohne aber ein Informatikstudium absolviert zu haben oder von Grund auf programmieren zu müssen.

Die Einführung von Low-Code-Apps wird in Unternehmen am besten dadurch unterstützt, dass Entwickler:innen agile Infrastrukturen aufbauen, um Teams bei der Umsetzung ihrer eigenen Vorstellung zu helfen. Es ist essenziell, diese Wissensstrukturen aufzubauen, denn beim derzeitigen Tempo der technologischen Entwicklung wird es nie genug Entwickler:innen geben. Anstatt endlos nach neuen Programmierer:innen zu suchen, solltet ihr den vorhandenen Mitarbeiter*innen durch gezielte Integration der vorhandenen Developer:innen die Möglichkeit geben, ihre Arbeitssoftware auf ihre Weise anzupassen. Schließlich kennen sie die Herausforderungen ihrer Arbeitsabläufe am besten. Wenige Entwickler:innen können das gesamte Unternehmen antreiben, indem sie den Teams die Werkzeuge und die Autonomie geben, Lösungen zu entwickeln, die wirklich ihren Bedürfnissen entsprechen.

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Seid radikal transparent

Mit Low-Code-Software können – und müssen – eure Teams stets in fließenden Feedbackschleifen mit ihren Entwickler:innen stehen. Anstatt darauf zu warten, dass externe Plattformen euch die Funktionen entwickeln, die ihr dringend benötigt, können eure internen Entwickler:innen die spezifischen Funktionen in kürzerer Zeit erstellen. Außerdem habt ihr einen deutlich persönlicheren Kontakt zu ihnen, wenn Anpassungen erforderlich sind. Das klappt allerdings nur mit regelmäßigen Feedbackschleifen – sorgt also für die notwendige Transparenz, wie das Feedback aussehen sollte.

Bei dem Tempo, mit dem Firmen derzeit wachsen, wird es nie genug Entwickler:innen geben. Anstatt endlos nach Programmierer:innen zu suchen, sollte den bereits vorhandenen Mitarbeiter:innen die Möglichkeit gegeben werden, ihre Arbeitssoftware auf ihre Weise anzupassen. Schließlich kennen sie die Herausforderungen ihrer Arbeitsabläufe am besten. Das ist eure Chance, sie weiterzubilden, indem ihr ihnen die Werkzeuge an die Hand gebt, um Lösungen zu entwickeln, die wirklich ihren Bedürfnissen entsprechen.

Denkt Sicherheit und Compliance von Anfang an mit

Mit einem demokratischen Software-Ansatz gehen natürlich auch ein paar Herausforderungen in Bezug auf Sicherheit und Compliance einher. Das ist zum einen bei der Auswahl eurer Plattform wichtig: Denkt darüber nach, was ihr erstellen müsst und wie ihr die Daten von Beginn an sicher haltet. Verfügen eure Plattformen über zusätzliche Schutzmechanismen? Und wenn euer Unternehmen international agiert oder eure Kund:innen eine Vielzahl von nationalen oder internationalen Compliance-Anforderungen erfüllen müssen: Sind eure Plattformen konform mit der DSGVO oder dem CCPA?

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Die Compliance-Herausforderungen spielen allerdings auch in der täglichen Entwicklung eine Rolle. Low-Code-Software macht prinzipiell jede:n zur Entwickler:in. Das bedeutet im Umkehrschluss allerdings, dass die Nutzer:innen keine ausgebildeten Programmierer:innen sind und sich möglicherweise nicht genügend mit den Vorschriften und Richtlinien auskennen, die sie befolgen sollten. Hier sind Schulungen zu den wichtigsten Richtlinien, die beachtet werden müssen, essenziell. Insbesondere, wenn ein Großteil eures Teams aus dem Homeoffice arbeitet.

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Führt ein System für präzise Analysen ein

Gute Analysen sind entscheidend, um zu verstehen, welche Funktionen oder Elemente der Software einfach zu nutzen sind und wo es Raum für Verbesserungen gibt.

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Auch hier ist die Zusammenarbeit zwischen Entwickler:innen und Nutzer:innen essenziell. Nehmen wir an, euer Marketingteam möchte die Social Shares einer Kampagne analysieren und den Prozess automatisieren. Wenn soziale Plattformen allerdings ihre Apps aktualisieren, um neue Funktionen für das Engagement anzubieten, wird sich auch eure Low-Code-App weiterentwickeln müssen, um präzise Daten zu liefern. Hier ist erneut Transparenz das Stichwort.

Die Einrichtung eines zentralen No-Code/Low-Code-Arbeitsbereichs kann euch helfen, Transparenz, Eigenverantwortung und Verantwortlichkeit zu fördern – Unternehmenswerte, die für viele Führungskräfte in ihrer Kultur entscheidend sind. Vor allem aber werden dadurch Reibungsverluste und Abhängigkeiten beseitigt. So kann eure Organisation schneller und transparenter arbeiten und letztendlich vollständig die Kontrolle über ihre eigene Arbeitsweise übernehmen.

Der Einstieg in eine Low-Code-Plattform und die Umstellung eures Teams werden einige Zeit in Anspruch nehmen. Vergewissert euch, dass ihr die Bedürfnisse eurer Teams versteht. Dann werdet ihr sicher feststellen, dass es einfacher ist, als ihr dachtet.

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W

Jetzt werden schon englische (=geschlechtsneutrale) Begriffe gegendert? „Developer:innen“

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