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Fundstück

Machen, nicht quatschen: „Google Maps“ für die Umwelt zeigt Rekultivierungspotenzial an jeder Ecke

Der kartenbasierte Dienst Restor will dabei helfen, global lokale Rekultivierungsinitiativen zu initiieren. Die Daten, die er liefert, lassen keinen Raum für Ausflüchte und leere Versprechungen.

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Ziel der Koala Clancy Foundation ist es, natürliche Lebensräume für Koala-Bären zu erhalten oder wiederherzustellen. (Foto: Koala Clancy Foundation)

Das Unternehmen Restor bringt seine gleichnamige Plattform an den Start. Die können wir uns als eine Art Google Maps vorstellen, aber für die Natur. Restor zeigt das weltweite Potenzial für die Wiederherstellung von Wäldern, und weiß dabei alles: von der Menge des im Boden gespeicherten Kohlenstoffs über die Niederschlagsmenge bis hin zu den Arten, die in einer Welt nach dem Klimawandel wachsen könnten.

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Restor funktioniert für alle Regionen dieser Erde – wenn auch nicht überall gleich gut. Klickt ihr auf den Umriss eines Gebiets irgendwo auf der Welt, zeigt euch die Website, wie viel Baumbestand im Laufe der Zeit verloren gegangen ist, wie viel Kohlenstoff im Boden gespeichert ist und wie sich all das verbessern ließe, wenn das Gebiet wieder aufgeforstet würde.

Restor in Aktion. (Screenshot: Restor)

Über 74.000 Rekultivierungsprojekte sind bislang auf der Plattform verankert

Um zu zeigen, dass es hier nicht um theoretische Betrachtungen geht, listet Restor bislang 74.000 aktuelle Wiederherstellungsprojekte – von Wäldern über Grasland bis hin zu Küstenlebensräumen. Zudem will Restor hilfswillige Organisationen miteinander und mit potenziellen Geldgebern und Freiwilligen in Kontakt bringen. Ein ganzes Netzwerk von Wissenschaftlern tauscht Daten über Faktoren wie Niederschläge und die in einem Gebiet wachsenden Baumarten aus. Für die Zukunft soll Restor sogar sagen können, welche Arten sich im Zuge des Klimawandels wohl ansiedeln werden oder angesiedelt werden sollten.

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Der Vergleich mit Google Maps ist übrigens nicht sehr weit hergeholt. Denn Restor basiert auf der Google-Earth-Engine und wurde von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Crowther Lab der ETH Zürich mit Unterstützung von Google entwickelt.

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Das Potenzial für die globale Wiederherstellung der Natur ist riesig. Restor geht davon aus, dass mehr als 60 Prozent des Artensterbens verhindert, fast 300 Milliarden Tonnen Kohlendioxid gebunden und die Ernährungssicherheit für mehr als 1,3 Milliarden Menschen verbessert werden könnte – wenn der Prozess weltweit gut gemanagt wird.

Restor macht große Umweltprobleme im Kleinen handhabbar

Durch die Möglichkeit, das Potenzial für beliebige Landstriche zu ermitteln, lädt das Projekt geradezu zum Mitmachen ein. So könnte mithilfe des Tools das Potenzial für den eigenen Hinterhof oder einen örtlichen Park ermittelt werden. Plötzlich bekommt ein weltweites Problem eine lokale Dimension, die handhabbar erscheint. Ohnehin werden Rekultivierungsprojekte typischerweise von kleinen Gemeinschaftsorganisationen durchgeführt. Nur die haben die engen persönlichen Netzwerke, die für die Arbeit auf privatem Land erforderlich sind.

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Das bestätigt auch Janine Duffy, Präsidentin der australischen Koala Clancy Foundation, deren Ziel es ist, natürliche Lebensräume für Koala-Bären zu erhalten oder wiederherzustellen, gegenüber Fast Comnpany. Sie sieht in der Plattform vor allem die Möglichkeit, Kompetenzen aus vielen Tausenden kleiner Organisationen zu bündeln und einem gemeinsamen Ziel zuzuführen, denn „unsere Stimme bleibt winzig, wenn wir nicht zusammenarbeiten“.

Restor-CEO: Potenzial ist riesig

Auch Restor-Geschäftsführerin Clara Rowe sieht ihre Plattform in „vielerlei Hinsicht als Befähiger und Beschleuniger“. Dabei sei der Zugang zu guten Daten nur einer der wesentlichen Pluspunkte Restors. Ebenso nützlich sei es, Projekte durch den Crowd-Faktor vor dem Scheitern zu bewahren oder wenigstens den Prozess des Scheiterns zu nutzen, um „systematischer aus Fehlern zu lernen“, sagt Rowe.

Ebenso könnten die wissenschaftlich fundierten Schätzungen darüber, wie viel Kohlenstoff durch eine Rekultivierung gebunden werden könnte, genutzt werden, um Finanzmittel für neue Projekte zu erhalten. Dabei sei Restor sogar in der Lage, den Projektfortschritt zu dokumentieren, wie Crowe erläutert. Denn durch die Verwendung von Satellitenbildern könne man sehen, wie sich die Vegetation im Laufe eines Projekts verändert. Dadurch hätten potenzielle Investoren die Gewissheit, dass ihre Finanzmittel tatsächlich einen Effekt haben. Das könne für die Auswahl lohnender Projekte der entscheidende Impuls sein, ist Crowe überzeugt.

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Restor ist kostenlos für jedermann nutzbar. Es ist ähnlich zu bedienen wie Google Earth und erlaubt einen intuitiven Zugang zu den Daten. Es lohnt sich auf jeden Fall, das eigene Umfeld mal mit Restor zu untersuchen. Vielleicht gründet ihr ja spontan ein Rekultivierungsprojekt.

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