McDonalds startet erneut eigenen Online-Lieferservice: McHome.de
McDonalds liefert in einigen Ländern schon seit längerer Zeit Online-Bestellungen aus. Neben dem asiatischen Markt sind auch in Österreich – größtenteils in Wien – Bigmac und Pommes online bestellbar. In Deutschland ist der Burger-Konzern bisher nicht über eine Testphase in Osnabrück hinausgekommen – die noch dazu von einem Franchisenehmer durchgeführt wurde, der den Dienst in Osnabrück mittlerweile dauerhaft anbietet. Jetzt startet der Konzern den ersten „offiziellen“, eigenen Lieferservice. Und agiert dabei zögerlich wie bisher: Foodora und Deliveroo dürfen in Köln und München für McDonalds aus einem einzigen Restaurant ausliefern. Konkurrent Burger King ist da schon viel weiter.
McDonalds startet Lieferservice „McHome“ – in Kooperation mit Foodora und Deliveroo
Seit dem 14. November können Kölner Kunden unter McHome.de in einem McDonalds-Restaurant Fast Food online bestellen. Getränke gibt’s in PET-Flaschen, auf Eis und Milchshakes muss der hungrige Kunde bisher verzichten. McDonalds befürchtet Qualitätseinbußen bei der Lieferung von frostigen Waren.
In München startet der Lieferdienst am 21. November, mit identischem Angebot. Zusätzlich zur normalen Speisekarte wird McDonalds an beiden Standorten auch Menüs extra für den Lieferdienst zusammenstellen: Das erste Angebot ist die „Burger Party“ mit acht Burgern in zwei verschiedenen Sorten oder das „Family Menü“ mit einem Happy Meal nach Wahl und zwei McDonalds Klassikern nach Wahl.
Geliefert wird in Köln von 11:30 bis 22:30 Uhr und in München von 11:30 Uhr bis 23:00 Uhr. Das Angebot soll nicht auf die beiden Standorte beschränkt bleiben, McDonalds plant anscheinend, das Testgebiet auszuweiten – zumindest bietet das Unternehmen einen Info-Service über das Kundenbindungsprogramm „McVip“ an. Dort können Kunden sich für eine Benachrichtigung zum Start des Lieferdienstes im eigenen Postleitzahlen-Bereich anmelden. McDonalds teilte t3n auf Anfrage mit, dass die Testergebnisse in Ruhe ausgewertet werden und das Unternehmen erst im Anschluss Entscheidungen über weitere Schritte treffen wird.
McDonalds Lieferservice ist heiß begehrt
Der Lieferdienst ist heiß begehrt, t3n hatte 2014 schon über den Start der Pilotphase des letzten McDonalds Lieferdienstes in Osnabrück berichtet – der Service mit dem nahezu identischen Namen McHome.eu wird von einem großen Franchisenehmer in Osnabrück betrieben und ist mittlerweile im Regelbetrieb. 2015 berichtete Betreiber Frank Frommhold von einem großen Andrang. Bis zu 200 Bestellungen täglich soll das McDonalds Restaurant in Osnabrück ausliefern.
Die McDonalds-Zentrale soll den damaligen Start zuerst skeptisch und dann wohlwollend begleitet haben. Ein Plan für einen bundesweiten Lieferdienst hatte der Konzern damals nicht bestätigt, aber weitere lokale Aktionen nicht ausgeschlossen. Zwei Jahre später ist es jetzt soweit und der Konzern hat sich endlich zu einer eigenen Testphase entschlossen.
McDonalds hinkt dem Markt hinterher
Nicht nur in den USA, auch in Deutschland schießen Fast-Food-Läden mit hochwertigen, gut gemachten Burgern aus dem Boden. McDonalds reagierte auf die neue Konkurrenz zögerlich, erst seit einiger Zeit gibt es eine Premium-Linie, „Signature Collection“ genannt, die in den USA schon in vielen Restaurant erhältlich ist. In Deutschland gibt es die neuen Burger bisher noch selten.
Seit Jahren laufen auch Modernisierungen der Restaurants, die auch im Lounge-Stil gehaltene McCafe-Bereiche beinhalten – und dem Interieur insgesamt eine wertigere Note verpassen sollen, um die Inneneinrichtung weg vom Billig-Fastfood-Style führen. Seit kurzem pumpt der Konzern eine runde halbe Milliarde in ein völlig neues Restaurantkonzept und baut bis zum Ende des Jahres 2019 alle deutschen Restaurants um, schreibt der Stern.
Bildergalerie: Das neue McDonalds Restaurant-Konzept
Ein weiterer Versuch, die Restaurants aufzuwerten, ist dabei auch enthalten: McDonalds führt in Deutschland die Bedienung am Platz ein. Ausgeklügelte Beschilderungen und Bestellsysteme teilen dabei die Sitzbereiche in Zonen ein, damit der McDonalds-Mitarbeiter den Gast schnell findet. In den USA ist das Konzept schon länger am Start, jedoch als simplere Variante: Es wird normal am Tresen bestellt und der Gast bekommt das übliche Nummern-Schildchen in die Hand gedrückt.
Generell ist der Konzern in seinem Erneuerungsprozess digitalen Technologien nicht abgeneigt, auch in Deutschland sind beispielsweise immer mehr Kiosk-Systeme zu finden, die eine schnelle Bestellung und Zahlung per Karte ermöglichen. Das verringert oder vermeidet Schlangen.
Im Vergleich zum Konkurrenten Burger King hinkt McDonalds mit dem Lieferdienst aber etwas hinterher. Burger King bietet mittlerweile bundesweit einen Lieferdienst mit einer beträchtlichen Anzahl von Filialen, bis zum Jahresende sollen es 200 sein. Auch Burger King setzt mit Lieferheld auf einen Lieferdienst als Kooperationspartner.