Wie das Magazin Capital aus dem Unternehmensumfeld erfahren hat, ist Tier an der Übernahme der Assets, vor allem der Fahrzeuge, des gescheiterten Scooter-Verleihers Coup, nicht aber an dessen Marke interessiert. Nachdem Bosch im November vergangenen Jahres wegen Unwirtschaftlichkeit das Ende des Verleihdienstes verkündet hatte, soll das Inventar mittlerweile zum Verkauf stehen.
Scooter-Verleih wäre deutliche Geschäftsausweitung
Für Tier würde der Einstieg ins Scooter-Geschäft eine deutliche Ausweitung seiner Aktivitäten bedeuten. Bislang vermietet das Berliner Startup ausschließlich elektrische Tretroller. Die mögliche Ausweitung des Geschäftsfelds des jungen, erst 2018 gegründeten Unternehmens wird am Markt uneinheitlich beurteilt. Teils wird befürchtet, Tier könne sich sowohl mit dem Kauf wie dem Betrieb eines Scooter-Verleihs übernehmen.
Dabei würde das Interesse an der Bosch-Tochter nicht von ungefähr kommen. Immerhin hatte Tier-Mitgründer Julian Blessin zuvor den Verleihservice Coup mit aufgebaut. Eine entsprechende Expertise darf dem Tier-Chef also durchaus zugetraut werden.
Diversifizierung eventuell sinnvoll
Für Tier könnte eine gewisse Diversifizierung Sinn ergeben. Immerhin ist der E-Tretrollermarkt durch den Eintritt finanzstarker US-Wettbewerber wie Bird oder Lime deutlich unter Druck geraten. Tier gehört als deutsches Unternehmen dennoch zu den Branchengrößen und konnte sich erst vor wenigen Monaten knapp 55 Millionen Euro an Risikokapital sichern. Der deutsche Wettbewerber Circ soll derzeit eine weitere Investorenrunde vorbereiten.
Eine offizielle Bestätigung Tiers für das Kaufinteresse an Coups Assets konnte Capital übrigens nicht erhalten.
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