Der Meta Konzern darf offenbar das CRM-Startup Kustomer übernehmen. Nachdem Großbritannien und Australien bereits grünes Licht für den Deal gegeben haben, schließen sich die EU-Wettbewerbshüter wohl an, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet.
Meta verspricht Offenheit für Drittanbieter
Im Gegenzug hat Meta demnach Zugeständnisse gemacht. So soll Kustomer auch weiterhin mit Produkten und Technologien von Drittanbietern funktionieren. Kustomer bietet Content Management Tools und Chatbots für den Kundenkontakt. Unternehmen können über den Service Messenger nutzen, um mit Kund:innen zu interagieren.
Das funktioniert unter anderem per Mail und Telefon, aber auch über Instagram und den Facebook Messenger. Nach den Zugeständnissen von Meta dürften Kustomer-Kund:innen wohl auch weiterhin andere Dienste nutzen und Kustomers Angebot wird nicht auf Whatsapp, Instagram oder Facebook beschränkt.
Kartellbehörden weltweit prüfen den Deal
Im November 2020 hatte Meta, zu dem Zeitpunkt noch Facebook, die Übernahme angekündigt. Weltweit meldeten Wettbewerbshüter Bedenken an. Meta ist dafür bekannt, kleinere Startups, die ähnliche Dienste anbieten, zu schlucken und in die Plattform zu integrieren.
Die Europäische Kommission hatte Bedenken, dass die Übernahme von Kustomer den Wettbewerb schwächen würde. Außerdem befürchtete sie, dass Facebook durch die Übernahme Zugriff auf noch mehr Kundendaten bekommt und seine Position im Bereich der Onlinewerbung noch weiter stärkt.
Diese Bedenken hat Meta mit seinem Zugeständnis nun wohl zerstreut. Ende Januar soll die offizielle Entscheidung bekannt gegeben werden. Auch das Bundeskartellamt hat inzwischen entschieden, die Übernahme zu prüfen und hat entsprechende Unterlagen von Meta angefordert.