
Mit „Witzischkeit kennt keine Grenzen“ haben vor ein paar Jahren die Scherzkekse Hape Kerkeling und Heinz Schenk so eine Art Dauerohrwurm abgeliefert. Selbst in weniger finsteren Zeiten als den aktuellen darf die Message des vertonten Kalauers allerdings bezweifelt werden. Insbesondere wenn es um die Kommunikation von und mit Marken geht. Brian O’Connor ist Gründer der auf Social-Media-Kommunikation spezialisierten Agentur Rethink. Im t3n-Gespräche erklärt er, warum dauerlustige Marken nicht nur schrecklich nerven können, sondern diese Art der Kommunikation seiner Ansicht nach auf Dauer sogar schädlich für die Brand ist, weil viel Potenzial auf der Strecke bleibt.
Die BVG ist dabei eines der Lieblingsbeispiele des in Berlin lebenden Iren. Die Stadt sei „unglaublich divers und unglaublich vielseitig“. Die Kampagnen der BVG würden aber nur transportieren, „was Kreuzberger Werber, die ursprünglich aus Köln kommen, an Berlin lustig finden“. Dabei fehle die Abwechslung. „Das ist wie der Typ in der Kneipe, der dauernd nur Witze erzählt. Dem will irgendwann auch keiner mehr zuhören“.
Stattdessen ist Serious Social Media – oder auch True Social – nach Ansicht von O’Connor der Ansatz, mit dem Unternehmen ihr eigentliches Potenzial wesentlich besser nutzen können. Teil der richtigen Strategie sei dabei natürlich auch, die für die jeweilige Markenbotschaft passende Plattform zu identifizieren und entsprechend umzusetzen. Likes seien dabei eine „alte Currency“, es gehe vielmehr um echte Interaktion.
Eine wichtige Rolle bei der Kommunikation auf den Social-Media-Plattformen können gerade die Führungskräfte spielen. Dabei sei es aber wichtig, sich an den richtigen Vorbildern zu orientieren. Elon Musk sei dafür ungeeignet. „Elon Musk ist kein angestellter CEO, das ist ein Gründer, ein einmaliges Wesen wie auch Steve Jobs oder Bill Gates.“ Er empfiehlt stattdessen einen Blick auf den heutigen Microsoft-Chef Satya Nadella. Der mache „das extrem gut“. Nadella habe „eine sehr bescheidene Art, wie er seine Company darstellt. Er wirkt wie ein New CEO, ein moderner CEO.“ Das zeige sich auch in den Zahlen, denn: „Wen interessiert schon Microsoft, sorry. Aber trotzdem schafft er es, eine Million Follower auf Linkedin zu haben.“
Brian O’Connor sieht auf absehbare Zeit auch das Metaverse als relevant für Brands. Er glaubt, dass sich Unternehmen bereits jetzt mit dem Thema beschäftigen und ihren Einstieg zumindest vorbereiten sollten – zum Beispiel durch die Analyse von jetzt schon existierenden Beispielen. „Gucken, was wirklich funktioniert“, sagt O’Connor. „Im Gaming-Bereich siehst du wirklich, was vorangeht.“ Dauernd lustig ist dort übrigens auch nur selten jemand.
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