Microsoft will seine Azure Cloud sicherer machen. Die Azure-Datenzentren beherbergen seit Jahren mehrheitlich und in steigendem Maße Linux-Server. Lange hatte der Hersteller versucht, dieser Entwicklung mit eigenen Servern etwas entgegenzusetzen. Inzwischen hat sich Microsoft unter CEO Satya Nadella zu einem offenen Umgang mit der freien Betriebssystemalternative entschieden.
LSM soll Code-Integrität gewährleisten
Nun hat der Hersteller ein neues Linux-Sicherheitsmodul (LSM) namens IPE (Integrity Policy Enforcement) vorgestellt. LSM, wie etwa die bekannteren Selinux oder Apparmor, stellen dem Kernel zusätzliche Sicherheitsfunktionen zur Seite.
Das von Microsoft im RFC-Status (Request for Comments) vorgestellte IPE ist nicht für die breite Masse bestimmt, sondern soll gezielt Integritätsprobleme von Code für Linux in der Azure Cloud des Herstellers lösen. Wie Microsoft verlautbaren lässt, soll die IPE – vereinfacht ausgedrückt – dem Besitzer eines Systems helfen, sicherzustellen, dass nur von ihm autorisierter Code ausgeführt werden darf.
Sicherheitsmodul etwa für Firewalls
Zwar enthält der Linux-Kernel bereits ein LSM für die Code-Integrität, das IMA (Integrity Measurement Architecture). Das neue Sicherheitsmodul IPE soll sich von IMA aber vor allem dadurch unterscheiden, dass es nicht von den Metadaten des Dateisystems abhängt. Zudem soll IPE ausschließlich deterministische Eigenschaften prüfen, die nur im Linux-Kernel selbst vorhanden sind.
Zielgeräte für den IPE-Einsatz sind damit nicht allgemeine Linux-Server, sondern solche mit einem ganz gezielten Einsatzzweck, etwa Netzwerk-Firewalls im Rechenzentrum. Weitere Informationen zu IPE bietet die Dokumentationsseite des Projekts bei GitHub.
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