
Der Wert von Pinterest stieg im letzten Jahr um 600 Prozent. (Foto: BigTunaOnline/ Shutterstock)
Laut Medienberichten der Financial Times und von Reuters hat Microsoft im vergangenen Jahr Gespräche bezüglich der Übernahme des sozialen Netzwerks Pinterest geführt. Der Kauf des Bildnetzwerks wäre Microsofts größte Übernahme gewesen und hätte die Internetstrategie des Redmonder Softwarekonzerns ergänzt, der bereits Linkedin in seinem Portfolio hat. Das erwarb Microsoft vor fünf Jahren für 26 Milliarden US-Dollar (21,4 Milliarden Euro), aus heutiger Sicht ein regelrechtes Schnäppchen, ebenso wie GitHub, das 2018 hinzukam.
Pinterest würde Synergien für Microsoft bringen
Attraktiv sind für den Konzern aus Redmond vor allem die immensen Datenschätze, die Microsoft aus dem Unternehmen gewinnt – diese Datensätze sind einerseits für Werbung spannend, ermöglichen andererseits aber auch die Nutzung im Zusammenhang mit Machine-Learning- und KI-Anwendungen. Auch sind natürlich Daten aus unterschiedlichen Netzwerken, wenn man sie denn vernetzen kann, wie dies langfristig Facebook plant, ein besonderer Vorteil. Außerdem ist es für Microsoft ein Ziel, möglichst viele der Plattformen auf die unternehmenseigene Cloud Azure umzuziehen und dort zu betreiben. Bislang läuft Pinterest in der AWS-Cloud von Amazon.
Die aktuelle Marktbewertung von Pinterest liegt bei rund 50 Milliarden Dollar (gut 41 Milliarden Euro), nachdem insbesondere im vergangenen Jahr der Wert trotz oder wegen der Coronakrise stark angestiegen ist – um immerhin 600 Prozent. Die letzten Quartalszahlen von Pinterest waren ebenfalls mehr als überzeugend: So stieg der Umsatz um 76 Prozent auf 706 Millionen Dollar (582 Millionen Euro). Es wäre neben dem Kauf des US-Geschäfts des chinesischen Netzwerks Tiktok, der ja bekanntermaßen misslang, das nächste soziale Netzwerk gewesen, für das sich Microsoft interessierte.
Auch wenn beide Unternehmen die Pläne auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters nicht kommentieren wollten, heißt es, derzeit fänden keine Gespräche mehr statt. Ob dieser Schritt endgültig ist, wird sich erst noch zeigen müssen.
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