Microsoft Teams wächst durch Corona innerhalb einer Woche auf 44 Millionen User
Die Zusammenarbeit in Zeiten von Corona-Pandemie und die Verlegung der Arbeit ins Homeoffice verlagert sich für viele immer stärker in Business-Messenger. Das merkt derzeit besonders Microsoft deutlich und gibt im Blog die aktuellen Nutzerzahlen bekannt.
Der letzte Stand vom 11. März 2020 hat sich in der letzten Woche drastisch verändert: In sieben Tagen zog es rund 12 Millionen neue Nutzer zu Microsoft Teams und machte aus dem alten Höchststand von 32 Millionen beeindruckende 44 Millionen Nutzer. Jared Spataro, Microsofts Vize, zu den Entwicklungen:
„Covid-19 hat das Leben der Menschen auf der ganzen Welt maßgeblich verändert. Wir glauben, dass es ein Wendepunkt für die Art sein wird, wie Menschen arbeiten und lernen. Unsere Kunden wenden sich in dieser herausfordernden Zeit Teams zu und wir sehen besonders in Märkten starke Nutzungsanstiege, die stark von Covid-19 betroffen sind.“
Einen großen Teil der neuen Nutzer dürften die sechs neue Geschäftskunden von Microsoft ausmachen, die jeweils über 100.000 Teams-Installationen in ihren Mitarbeiterschaften ausgerollt haben. Waren es vorher „nur“ 14, sind es nun runde 20 Unternehmen, die unter sich mindestens 2 Millionen Installationen ausmachen – höchstwahrscheinlich jedoch mehr.
Neue Features und angekündigte Funktionen
Auch neue Funktionen sind mit an Bord beim neusten Teams-Update – und weitere sind angekündigt. So ist für Videokonferenzen ein kleiner „Raise Hand“-Button implementiert, mit dem man in größeren virtuellen Gesprächsrunden anzeigen kann, dass man etwas zu sagen hat. Für Video- und Audio-Calls gibt’s nun außerdem Echtzeit-Geräuschunterdrückung.
Ein Offline- und Low-Bandwidth-Modus ist ebenfalls neu, der es erlauben soll, Nachrichten auch ohne Internetverbindung abzuschicken und zu lesen – vorausgesetzt, ihr habt irgendwann wieder eine Verbindung. Angekündigt ist außerdem ein Popout-Feature für Chats, mit dem ihr Gesprächsverläufe in einzelne Fenster auslagern könnt.
Ansturm überlastete Kapazitäten
Der schnelle, starke Anstieg der Teams-Userzahlen brachte jedoch nicht nur Gutes für Microsofts Geschäft. Wie Golem berichtete, waren zwischen dem 16. und 17. März die Teams-Server so stark überlastet, dass sich viele User nicht anmelden konnten und viele abgeschickte Nachrichten nicht an ihrem Ziel ankamen. Microsoft versuchte permanent gegenzusteuern, mit zwiespältigem Erfolg. Das alles begleitet den dritten Geburtstag von Microsoft Teams.
Hinweis in eigener Sache: Aufgrund der Corona-Pandemie wechseln auch in Deutschland ganze Unternehmen ins Homeoffice. Doch wie geht das eigentlich – und was müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer dabei beachten? Der neue t3n Guide liefert praxisnahe und verständliche Antworten. Hier entlang: Kostenloser Homeoffice-Guide: Produktiv daheim trotz Corona!
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Es ist schon beeindruckend, wie Teams nach und nach Slack überholt und weiter Fahrt aufnimmt. Noch vor einem Jahr haben wir uns klar zuerst für Slack als Integration für unser deutsches PM-Tool awork.io entschieden und erst vor kurzem die Teams-Integration nachgeschoben. Heute sähe die Entscheidung vermutlich anders aus. Es zeigt auch (wie viele Entwicklungen in den letzten Monaten), dass der „Dino“ Microsoft durchaus in der Lage ist auf dem Rücken der großen Office und Windows Plattformen moderne Tools zu pushen und sich vom Office-Anbieter wieder zum Tech-Konzern entwickelt.