Anzeige
Anzeige
News

Microsoft zu teuer und unflexibel: Schleswig-Holstein sucht sein Heil in Open Source

Das Libreoffice-Projekt verkündet offiziell den Beginn des Umstiegs von Lizenzprodukten auf die eigene Open-Source-Office-Suite in den öffentlichen Verwaltungen und Schulen Schleswig-Holsteins.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Schleswig-Holstein steigt auf LibreOffice um. (Bild: Monticello / Shutterstock.com)

In Schleswig-Holstein läuft nun bereits seit einigen Jahren der Umstieg des öffentlichen Bereichs weg von US-amerikanischer Lizenzsoftware – in erster Linie Microsoft Office und Windows – hin zu Open-Source-Anwendungen wie Libreoffice und Linux. Insgesamt 25.000 Computer in Verwaltungen und Schulen sollen bis 2026 auf Libreoffice und andere Open-Source-Software umgestellt werden. Für den Übergang von Windows zu Linux gibt es noch kein festes Enddatum. Den Schritt hatte das schwarz-grün-gelbe Bündnis schon im Jahr 2017 auf Betreiben der Grünen im Koalitionsvertrag verankert und 2018 durch den Landtag gebracht.

Schleswig-Holstein verspricht sich mehr Flexibilität und niedrigere Kosten

Anzeige
Anzeige

Der geplante Umstieg hat mehrere Gründe. Zum einen sollen die öffentlichen Haushalte von den stetig steigenden Lizenzkosten entlastet werden. Wichtig sei auch der Hardware-Effekt. So könnten Arbeitsplatz-PCs unter Linux weitaus länger genutzt werden als unter Windows. Grund ist hier der Leistungshunger moderner kommerzieller Betriebssysteme.

Neben den Kosten soll auch die Abhängigkeit von proprietärer Software verringert und letztlich ganz aufgegeben werden. Davon versprechen sich die Koalitionäre mehr Flexibilität in der Gestaltung ihrer Systeme. So könnten Software-Schnittstellen dann nach Bedarf selbst erstellt werden.

Anzeige
Anzeige

Wie Digitalisierungsminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) im Oktober gegenüber Heise erklärt hatte, ist das neue Schulportal des Landes ein gutes Beispiel für die neu gewonnene Flexibilität. Dabei hätten Dienste nach eigener Planung kombiniert werden können, was gerade das Schulkonzept in der Pandemie beschleunigt habe. Albrecht hebt dabei besonders die Konferenzlösung Jitsi, ebenfalls ein Open-Source-Projekt, hervor.

Anzeige
Anzeige

Umstieg auf Open Source absolut nicht alternativlos

Lothar Becker und Thorsten Behrens von The Documentation Foundation, der gemeinnützigen Organisation hinter Libreoffice, bringen ihre Expertise in den Prozess ein und beraten zu Cloud-Lösungen, die Integration in Libreoffice und anderen Systemen sowie zu Videokonferenz-Tools.

Schleswig-Holstein ist aktuell Vorreiter des Themas in Deutschland. Es gibt indes auch ein Negativbeispiel. So war die Stadt München komplett auf Open Source umgestiegen, hatte diesen Schritt aber nach einigen Jahren rückgängig machen müssen. Inzwischen überlegt man im Rathaus der bayrischen Landeshauptstadt aber doch wieder vermehrt in Richtung Open Source. Auf Bundesebene gibt es zudem die Überlegung, eine Microsoft-Cloud für Behörden aufzubauen. Experten fürchten daher, dass sich Schleswig-Holstein zurzeit eine Insellösung baut, die auf Dauer vor allem eines bleibt: sehr teuer.

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare (1)

Community-Richtlinien

Niko Müller

Typisch Deutschland, in München lief es lange sehr gut mit Limux, aber die Stadt wollte Microsoft Deutschland aus dem Umland in Unterschleißheim in die Stadt holen. Gewerbesteuer, Renommee etc.!

Vielleicht kann die Stadt München im Norden aushelfen?

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige