
Bei diesen beiden Geräten legt Microsoft Geld dazu. (Bild: Microsoft)
Langjährige Beobachter des Konsolenmarktes hätten es sich denken können. Dennoch kommt die Aussage in all ihrer Deutlichkeit und Klarheit überraschend. Im Rechtsstreit des Fortnite-Entwicklers Epic gegen Apple war Lori Wright, bei Microsoft verantwortlich für die Geschäftsmodelle rund um die Xbox-Marke, als Zeugin geladen.
Epic will Geschäftsmodelle vor Gericht transparent machen
Vor Gericht sollte offenbar gezeigt werden, wie die Geschäftsmodelle im Gaming-Segment aussehen. In der Zeugenbefragung wollte Epics Rechtsanwalt Wes Earnhardt dann von Lori Wright wissen, wie hoch die Gewinnspanne beim Verkauf einer Xbox-Konsole ist. Wright antwortete lapidar, es gebe keine. Die Konsolen würden mit Verlust verkauft.
Earnhardt setzte nach und wollte wissen, ob Microsoft jemals etwas an den Xbox-Konsolen verdient habe. Wright antwortete mit einem schlichten Nein. Das berichtet Protocol.
Damit ist jetzt offiziell, was schon immer gemutmaßt wurde. Wer einen Gaming-PC mit einer Konsole vergleicht, stellt dramatische Preisunterschiede fest. Das liegt zumindest teilweise daran, dass PCs sich schlecht quersubventionieren lassen. Das ist bei einer Konsole einfacher.
Verluste bei Konsolen, hohe Gewinne bei Software und Diensten
Hier gehen die Hersteller davon aus, dass sich die Verluste bei der Hardware über den Verkauf von Spielen und Diensten relativ schnell wieder einspielen lassen. Die proprietäre Technik erlaubt auch höhere Spielpreise als im PC-Sektor. Der Konsolenmarkt funktioniert schlicht völlig anders. Das ist wohl auch der Punkt, den Epic im Rechtsstreit deutlich machen wollte.
Deshalb müsst ihr euch um Microsoft nicht sorgen. Allein 2019 haben die Redmonder mit Software und Diensten rund um Gaming über eine Milliarde US-Dollar Gewinn gemacht. Da subventioniert man doch gern die ein oder andere Konsole quer.