Mobilfunkanbieter: Warum du für deinen Handy-Tarif wahrscheinlich viel zu viel zahlst

Noch vor fünf Jahren boten die Tarife großer Mobilfunkanbieter ihren Kund:innen im Durchschnitt ein Datenvolumen von 9,49 Gigabyte (GB) – heute sind es 44,60 GB. Dies bedeutet eine Steigerung von 370 Prozent.
Das ist eigentlich eine großartige Entwicklung. Sorgen darüber, vor Monatsende ohne Datenvolumen dazusitzen, muss man sich heute kaum noch. Doch das Problem bei der Sache: So viele Gigabyte, wie 1&1, O2 oder Vodafone anbieten, braucht normalerweise kein Mensch. Und das im Vergleich zum Bedarf zu hohe Angebot bläht die Tarife unnötig auf. Dies legt zumindest eine Analyse des Vergleichportals Verivox nahe.
Datenvolumen stieg um 370 Prozent – Verbrauch nur um 164
Während das Datenbudget also in fünf Jahren um 370 geklettert ist, stieg der Durchschnittsverbrauch im selben Zeitraum nicht einmal um die Hälfte. Er liegt aktuell bei 6,6 GB, wie Verivox unter Bezug auf Zahlen des Verbands der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) darlegt. 2019 lag der Verbrauch noch bei 2,5 GB. Das ergibt eine Steigerung um 164 Prozent.
Laut Verifox steht ein „strategisches Kalkül“ hinter dem Auftürmen von immer mehr Gigabyte in den Verträgen. „Je mehr Highspeed-Volumen in einem Tarif steckt, desto teurer kann er verkauft werden“, heißt es in der Pressemitteilung. Obwohl die meisten Menschen gar kein „XXL-Volumen“ benötigen würden.
Darum wählen die Kund:innen Tarife mit mehr Volumen als nötig
Doch warum lassen sich so viele Kund:innen von dem hohen Volumen täuschen und schließen unnötig teure Verträge ab? Laut Verivox geht es ihnen gar nicht um die Daten. Sie wollen stattdessen ein neues Smartphone. Und je höher der Tarif, desto günstiger ist in der Regel der Einmalpreis für ein frisches Gerät.
Die teuersten Smartphones der Welt
Das höchste Datenvolumen bietet übrigens O2 mit 85,43 Gigabyte. Innerhalb von zwei Jahren hat sich das Budget hier mehr als verdoppelt. Für die Zielgruppe von O2 spielt das Volumen auch tatsächlich eine Rolle. Laut Verivox nutzt sie selten stationäre Internetanschlüsse, will immer und überall online sein.