Die Nasa befindet sich mitten in den Vorbereitungen für ihre Artemis-Mission, die erstmals seit den 1960er- und 70er-Jahren wieder US-Astronauten auf den Mond bringen soll. Bevor – wahrscheinlich 2025 – erstmals eine Frau sowie eine Person of Color auf dem Mond landen, soll der Mond auf Wasser und mögliche nutzbare Ressourcen untersucht werden. Das übernimmt der Nasa-Rover Viper (Volatiles Investigating Polar Exploration Rover), der 2023 zum Mond fliegt. Jetzt steht der Landeort des Rovers fest.
Viper-Rover sucht nach gefrorenem Wasser
In einer Telefonkonferenz mit Journalist:innen am Montag haben Nasa-Forscher:innen verraten, dass Viper am westlichen Rand des Nobile-Kraters am Südpol des Mondes landen wird. Das vierrädrige Fahrzeug in der Größe eines Golfmobils soll die dortige Region kartieren und an der Oberfläche sowie darunter nach gefrorenem Wasser suchen. Viper wird von einer Falcon-Heavy-Rakete von SpaceX zum Mond gebracht, die Landung auf der Oberfläche des Erdtrabanten übernimmt dann der Griffin-Mondlander von Astrobotic, wie die Nasa mitteilt.
Der Landeort, der im Rahmen jahrelanger Forschungsarbeit ausgewählt wurde, hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen befindet er sich am Südpol des Mondes, ein für Forscher:innen interessantes Gelände. Insbesondere, weil es bisher noch nicht von früheren Mond-Missionen erforscht wurde. Zudem liegen die Temperaturen speziell in den dunklen Kratern dauerhaft tief unter dem Gefrierpunkt, was für ein Vorhandensein von Wasser in Form von Eis spricht. Im Umkreis des 93 Quadratkilometer großen Nobile-Kraters gibt es weitere für die Forscher:innen interessante Krater.
Extreme Temperaturen in den Mondkratern
Zudem gilt als entscheidend, dass Krater wie Nobile in der Nähe des lunaren Südpols sowohl die Möglichkeit bieten, sich auf den sonnenbeschienenen Bergen mit Strom zu versorgen als auch schnell in eine dunkle und eiskalte Umgebung zu kommen. Zudem ist in der Region um den Südpol des Mondes schon Eis nachgewiesen worden. In den teils kilometertiefen Kratern herrschen extreme Temperaturen, die von minus 220 Grad Celsius bis zu minus 23 Grad Celsius reichen. Viper soll rund 100 Tage auf dem Mond unterwegs sein. Die Kosten für die Mission sollen insgesamt rund 660 Millionen US-Dollar betragen, wie space.com schreibt.
„Die Daten, die Viper uns liefert, werden Mondforscher:innen auf der ganzen Welt weitere Einblicke in den kosmischen Ursprung, die Evolution und die Geschichte des Mondes geben“, so Nasa-Chefwissenschaftler Thomas Zurbuchen. „Sie sollen zudem dazu beitragen, künftigen Artemis-Mond-Missionen zu helfen, die Mondumgebung besser zu verstehen – zuvor unerforschte Gebiete, die Hunderttausende von Meilen entfernt sind“, so Zurbuchen.