Die Forschenden der US-Raumfahrtbehörde Nasa nennen die beiden rätselhaften geologischen Ausprägungen der Mondoberfläche die „Gruithuisen-Domes“. Den Namen haben sie vom deutschen Arzt und Astronom Franz von Paula Gruithusen geerbt.
Uraltes Mondrätsel um Gruithusen-Domes soll gelöst werden
Die Gruithusen-Domes stellen Forschende seit Jahren vor ein Rätsel. Denn die beiden Hügel scheinen aus granitähnlichem Gestein zu bestehen. Die Forschenden vermuten, dass sie durch kieselsäurereiches Magma entstanden sind, was ein Problem darstellt.
Denn diese Art von Magma bildet sich auf der Erde normalerweise nur in Gegenwart von Wasser und vulkanischer Aktivität, die durch die Verschiebung tektonischer Platten verursacht wird. Der Mount St. Helens auf der Erde wäre ein Beispiel für eine solche „Erhebung“. Allerdings gibt es auf dem Mond weder Wasser noch tektonische Aktivität.
Neuer Mond-Explorer soll Gruithusen-Dome erklettern
Deshalb will die Nasa nun wissenschaftliche Instrumente auf die Mondoberfläche schicken, um einen genauen Blick auf die geheimnisvollen Kuppeln werfen zu können. Dazu hat die Behörde den „Lunar Vulkan Imaging and Spectroscopy Explorer“ (Lunar-VISE) entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Anordnung von fünf Instrumenten, von denen zwei auf einem stationären Lander und die übrigen drei auf einem mobilen Rover montiert werden sollen.
Dieser Explorer soll nach seiner Landung den Gipfel eines der beiden Gruithuisen-Domes erklimmen. Oben angekommen, soll er dessen chemische Zusammensetzung erforschen. Davon versprechen sich die Forschenden Hinweise auf den Ursprung der seltsamen Erhebungen. Vorerst zehn Erdentage plant die Nasa für diese Mission nach der Landung auf dem Mond ein. Starten soll die Nutzlast nach bisheriger Planung im Jahr 2026.
Ebenfalls DNA-Forschungsprojekt geplant
Zusätzlich zum Lunar-VISE will die Nasa das „Lunar Explorer Instrument for Space Biology Applications“ (LEIA) auf den Mond bringen. Das soll die Auswirkungen der geringen Schwerkraft und der Strahlungsumgebung des Mondes auf Hefe untersuchen. Das soll helfen, Reparaturmöglichkeiten für DNA-Schäden zu entwickeln.
Beide Missionen hat Joel Kearns, stellvertretender Chef der Direktion für Wissenschaftsmissionen, jüngst angekündigt – wie Scitech Daily berichtet. Damit wird die Liste der geplanten Aktivitäten im Zuge der Artemis-Programme noch einmal ein Stück länger.