Wie gewonnen, so zerronnen. Wie die Verwaltungsbehörde für öffentliche Liegenschaften des Staates Utah mitteilt, soll der erst wenige Tage zuvor entdeckte mysteriöse Metall-Monolith bereits am Freitagabend von Unbekannten entfernt und mitgenommen worden sein. Offizielle Stellen sollen indes nicht hinter der Aktion stecken.
Metall-Monolith ist weg
Auch das Department of Public Safety (DPS), die Behörde, die den Monolithen ursprünglich anlässlich einer Hubschrauber-Mission zur Zählung von Dickhornschafen in der Region entdeckt hatte, bestätigte in einem zwischenzeitlich gelöschten Instagram-Post: „It’s Gone!“ Vermutlich steckten Aliens hinter der Aktion, scherzte die DPS.
Damit endet eine Story, bevor sie richtig beginnen konnte. Der Metall-Monolith aus Utah war auf große internationale Aufmerksamkeit gestoßen. Das lag in erster Linie wohl am Fundort.
Denn der Monolith wurde eher zufällig beim Überfliegen eines besonders abgelegenen und unwegsamen Gebirges gefunden. Außer Gestein und den im Rahmen ihrer Mission zu zählenden Dickhornschafen hatten die DPS-Mitarbeiter dort nichts erwartet.
Aufwändige Installation gibt Rätsel auf
Schon gar nicht ein über drei Meter hohes Stück polierten Edelstahls, das fest im Wüstenboden verankert und aufrecht nach oben ausgerichtet war. Was völlig fehlte, waren Hinweise zum Ursprung des Monolithen. Klar war nur – irgendjemand musste den Stahlkoloss dort hingestellt haben.
Ein Sprecher des DPS äußerte sich anerkennend: „Jemand muss sich die Zeit genommen haben, mit einer Art Steinfräse tief in das Gestein zu schneiden. Dabei wurde ziemlich exakt die Form des späteren Monolithen eingefräst und dieser später darein platziert. Das ist ein ziemlicher Aufwand und es ist überaus interessant, wie es jemandem gelungen sein kann, all das erforderliche Material und Werkzeug an diesen entlegenen Ort zu bringen.“
Fundort per Google Earth lokalisiert
Zunächst hatte das DPS zwar den Fund öffentlich gemacht, aber den genauen Standort nicht kommuniziert. Das hielt Nutzer eines Reddit-Forums indes nicht lange zurück. Kaum 24 Stunden nach der ersten Meldung hatten sie den Monolithen exakt lokalisiert. Dazu mussten sie nicht einmal die Computer-Tastatur zur Seite gelegen. Google Earth und Apple Maps reichten als Werkzeuge vollkommen aus.
Nach der Entdeckung des Standorts machten sich Menschen auf den Weg, um den Monolithen zu besuchen. Das DPS hatte davon abgeraten, weil es Rettungseinsätze in unwegsamem Gelände vermeiden wollte. Wie vielen letztlich der Besuch gelungen ist, ist unklar.
Metall-Monolith ein Kunstprojekt?
Ebenso unklar bleibt auch, wer den Monolithen warum in Utah platziert hatte und wer ihn warum jetzt wieder entfernt hat. Entsprechend ranken sich seit Tagen Spekulationen um die Stahlsäule, die an ihrem Fundort völlig deplatziert wirkte.
Die plausibelste Annahme dürfte wohl die sein, dass es sich um eine Kunstinstallation gehandelt haben könnte. Am ehesten infrage käme wohl der im Jahr 2011 verstorbene Bildhauer John McCracken, der eine besondere Vorliebe für Science-Fiction hatte.
Wie dessen Sohn, Patrick McCracken, der New York Times in dieser Woche erzählte, habe sein Vater ihm schon 2002 gesagt, er „würde seine Kunst gern an abgelegenen Orten platzieren, wo sie dann später gefunden werden könnte.“ Dazu passt ein anderer Aspekt. Denn schon in Stanley Kubricks Oscar-prämiertem Science-Fiction-Meisterwerk „2001: Odyssee im Weltraum“ spielt ein ganz ähnlicher Monolith eine Schlüsselrolle.
Die Liegenschaftsverwaltung will dem Verschwinden des Monolithen übrigens nicht nachgehen. Dafür sei die örtliche Polizei zuständig, heißt es.