
Call of Duty landet nicht exklusiv auf der Xbox, wird dafür aber teurer. (Foto: Diego Thomazini/Shutterstock)
Erst vor wenigen Tagen hatte Microsoft im langwierigen Übernahmeprozess von Activision die letzte Hürde genommen und seinen Einfluss in der Gaming-Branche damit massiv erweitert. Kurz darauf wurde bekannt, dass der umstrittene Activision-Chef Boby Kotick das Unternehmen verlässt.
Eine weitere Nachricht dürfte Gamer:innen in verschiedenen Teilen der Erde allerdings deutlich missfallen: Wie mehrere Nutzer:innen im Gaming-Forum Reset Era schnell festgestellt haben, sind die Steam-Preise für einige Activision-Titel in Brasilien deutlich angestiegen.
Allerdings ist Brasilien nicht das einzige Land, in dem die Preise nach oben angepasst wurden. Auch Indien, Argentinien und die Türkei sind betroffen, wie unter anderem The Gamer berichtet. Dabei handelt es sich um Märkte, in denen Preiserhöhungen in der Vergangenheit hin und wieder zuerst getestet wurden.
Community uneins über die Gründe für die Preiserhöhung
Die Aufregung bei X (ehemals Twitter) und im Gaming-Forum Reset Era ist angesichts der stark angehobenen Activision-Preise im Zuge der Übernahme durch Microsoft groß. Während einige die Schuld lautstark bei Microsoft suchen, merken andere Nutzer:innen zu Recht an, dass der Deal mit Microsoft noch ganz frisch ist und die Preispolitik auch auf vorherige interne Planungen seitens Activision zurückgehen könnten.
Einige stellen zudem internationale Preisangleichungen als Hauptbeweggrund heraus, die auch andere Unternehmen wie Valve und Sony zuletzt in den entsprechenden Ländern vorgenommen hätten.
Microsoft sieht die Zukunft im Game Pass
Annahmen über die konkreten Beweggründe für die Preisanpassungen und ihre Auswirkungen auf den europäischen Markt sind also bislang Spekulation. Allerdings wird schon die nahe Zukunft zeigen, ob die betroffenen Titel schnell ins Xbox-Game-Pass-Angebot integriert werden. Microsofts Gaming-Beauftragter und Xbox-Chef Phil Spencer stellte unter anderem in einem Interview mit der Zeit vor Kurzem klar, dass er in Abomodellen wie dem Game Pass die Zukunft des Gaming-Vertriebs sieht.
Ziel müsse es sein, Gaming für mehr Menschen zugänglich zu machen, was aus seiner Sicht hauptsächlich über veränderte Preisstrukturen und Abodienste möglich ist. Dabei ging Spencer auch darauf ein, dass Preise von 50 bis 60 Euro für ein Spiel in Ländern wie Deutschland für Käufer:innen zwar vertretbar seien, in vielen anderen Teilen der Welt allerdings nicht. Preiserhöhungen wie jetzt nach der Activision-Übernahme könnten auf jeden Fall dazu dienen, den Game Pass lukrativer erscheinen zu lassen. Inwieweit steigende Gaming-Preise in weniger finanzstarken Ländern zu einer höheren Zugänglichkeit von Videospielen beitragen, ist eine Frage, die sich Phil Spencer wohl in seinen nächsten Interviews gefallen lassen muss.
Update: Im Xbox-Podcast vom 17. Oktober teilte Phil Spencer mit, dass mit Activision-Titeln im Game Pass wohl erst im Jahr 2024 zu rechnen sei. The Verge hatte zunächst berichtet.