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Nachhaltige Boxen im Onlinehandel: Diese Verpackung kann 50 Mal genutzt werden

Der Onlinehandel sucht nach grünen Alternativen zur Kartonflut. Das Münchner Startup Hey Circle hat eine Mehrwegverpackung am Start, die der Versender DPD jetzt großflächig testet. Doch die Frage bleibt: Wie viele Unternehmen und Kunden sind bereit, mitzumachen?

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Mehrwegverpackungen wie die Lösung von Hey Circle können in Zukunft Müll vermeiden. (Foto: Hey Circle)

Versandverpackungen sind immer noch ein großes Problem im E-Commerce. Wie viele davon jedes Jahr entsorgt werden, dazu gibt es kaum belastbare Angaben – auch und gerade weil nicht klar ist, was alles darunter fällt und wie hoch die Recyclingquote dabei ist. Doch immerhin 47 Prozent der Top-100-Händler:innen im deutschen E-Commerce verzichten nach eigenen Angaben auf Plastikverpackungen und 45 Prozent setzen laut der Versandhandelsstudie 2023 auf umweltfreundliche Verpackungslösungen. Dass das in Zukunft nicht ausreichen wird, kann wohl jeder von uns eindrucksvoll beim Blick in die Tonnen für Papier und Pappe beobachten.

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Die eine Lösung des Problems wird es zwar auch in Zukunft nicht geben, doch ein Ansatz sind Mehrwegverpackungslösungen. So will etwa der Versender DPD, der nach eigenen Angaben Jahr für Jahr mehr als 350 Millionen Pakete versendet, ab sofort eine Mehrweglösung anbieten. Im Sinne von mehr Nachhaltigkeit kooperiert der nach der DHL immerhin zweitgrößte Versanddienstleister mit dem Münchner Startup Hey Circle. Das Unternehmen bietet mit Mehrwergverpackungslösungen eine umweltfreundlichere und effizientere Alternative zu Einweg-Versandverpackungen an.

Die Kund:innen sollen dabei ebenso wie die Versender:innen von stabilen, aber bis zu 50 Mal verwendbaren Verpackungen profitieren. Die Mehrwegboxen und -taschen lassen sich einerseits zwischen Unternehmen und deren Kunden und Partnern, aber auch für den internen Versand verwenden. Das ist insbesondere bei regelmäßigen Versandaufträgen nicht nur nachhaltig, sondern hilft auch Kosten zu sparen. Im Fokus werden dabei zunächst wohl vor allem geschlossene Kreisläufe und Händler mit hohen Waren-Retourenquoten stehen.

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Bis zu drei Viertel der CO₂-Emissionen sollen vermieden werden

Die Idee des Münchner Startups entstand daraus, dass Gründerin Doris Diebold selbst viel online bestellte und ein schlechtes Gewissen dabei hatte, die Verpackungen immer entsorgen zu müssen. Ihr Ziel war es deshalb, einen eigenen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit zu schaffen. Bleibt die Frage nach dem damit verbundenen ökologischen Fußabdruck. Die Gründer:innen rechnen vor, dass der Abfall fast vollständig wegfällt und „bis zu 75 Prozent der CO₂-Emissionen vermieden“ werden können.

Das Startup, das seit 2022 mit seiner Lösung auf dem Markt ist, erklärt, man habe inzwischen rund 65 Kundenunternehmen (oder testende Kunden), darunter die Bekleidungsunternehmen Drykorn und Trigema, die Österreichische Post und eben jetzt die DPD gewinnen können. Neben der Teilnahme bei „Die Höhle der Löwen“ hat das Startup bereits den German Innovation Award gewonnen und war nominiert für den Deutschen Gründerpreises 2024.

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Im Rahmen der Vertriebskooperation übernimmt DPD die Vermittlung zwischen Hey Circle und den eigenen Geschäftskunden und ermöglicht damit eine einfache Integration der Boxen und Taschen in bestehende Logistikprozesse. Man könne so, erklärt die DPD, ein Zeichen für eine nachhaltigere Logistik setzen und zugleich Lösungen anbieten, die sich einfach in den bestehenden Versandprozess integrieren lassen.

Kund:innen müssen das Handling erst lernen

Für Hey Circle ist die Kooperation mit einem so großen Partner auch ein Projekt, das zeigt, dass eine solche Idee auch in größerem Maßstab funktionieren kann. Vorausgegangen war im vergangenen Jahr ein längerer Test, bei dem DPD und Hey Circle ausprobierten, wie gut die faltbare Verpackung aus recycelbarem Kunststoff in die jeweiligen Logistikabläufe passt. Mit von der Partie war unter anderem der Bekleidungshersteller Trigema: Um Müll zu vermeiden und Kosten zu sparen, pendelten hier 200 XL-Boxen zwischen der Produktion und den Filialen.

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Kaufen sollen die Boxen und Taschen übrigens die Unternehmen selbst. Die Waren werden gepackt, ein Rücksende-Label beigelegt und die Verpackung per Reißverschluss und Sicherheitsplombe verschlossen. Für den Versand an Privatkunden gibt es bereits ein Plugin, das die Mehrweg-Option im Checkout sichtbar machen kann und sich in entsprechende Shopsoftware integrieren lässt. Die Box oder Tasche kann seitens des Kunden pfandfrei genutzt werden, muss aber in jedem Fall zurückgesendet werden, da sie sonst in Rechnung gestellt wird. Das geht, indem sie ohne Ware direkt an den:die Händler:in zurückgeschickt wird – leer und gefaltet oder aufgebaut. Hierfür kann die Sendung entweder direkt den Zusteller:innen übergeben werden oder zu einer der Abgabestellen gebracht werden. Nach der Rückkehr in das Lager wird die Verpackung kontrolliert und für den nächsten Versand vorbereitet. Durch Versandtaschen und Kartons bis Teilpalettengröße werden alle Versandfälle abgedeckt.

Dennoch braucht es dafür einen gewissen Lernprozess und die Mehrwegversandlösung muss erst einmal erklärt werden. Unterm Strich könnte eine solche Lösung in Zukunft aber, sofern sie eine gewisse Verbreitung findet, reichlich Müll vermeiden und dabei helfen, Ressourcen vernünftig einzusetzen. Bezahlt machen wird sich das vor allem im B2B-Bereich, also etwa bei Versandlösungen in Filialen oder dem Warentausch zwischen diesen.

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