Anzeige
Anzeige
News

Onlinehändler setzen immer mehr auf Papierverpackung – das hat nicht nur Vorteile

Schon länger versucht Amazon, so umweltfreundlich (und günstig) wie möglich zu verpacken. Jetzt folgt das Aus für Luftpolsterfolie in den USA. In Deutschland ist man da (mit Ausnahmen) schon weiter.

3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Immer häufiger wird der Leerraum in Paketen ohne Kunststoff, also nur mit Papier, aufgefüllt. (Foto: Vitalis83 / Shutterstock)

Schon seit längerer Zeit bemüht sich Amazon darum, möglichst wenig Kunststoffe bei den Verpackungen zu verwenden. Es sei, so erklärt ein Amazon-Sprecher, in Deutschland seit 2022 und in Europa seit 2023 der Fall, dass man nicht nur bei der Umverpackung auf die Plastiklösung verzichte. Die Lieferungen in Europa werden in Versandtaschen aus Papier, Pappumschläge und Kartons verpackt – anders als das bisher noch in den USA der Fall war. Hier hat das Unternehmen erst jetzt angekündigt, ab Jahresende keine Luftpolsterfolien oder andere Plastiklösungen mehr zu verwenden.

Anzeige
Anzeige

In Deutschland erklärt Amazon, man habe inzwischen sämtliche Kunststofflösungen verbannt – das gilt freilich nur für jene eigenen Pakete und für die Fulfilled-by-Amazon-Lösungen. „Leicht zu recycelnde Verpackungen sind wichtig für Kund:innen – und sie sind wichtig für uns“, sagt Olivier Pellegrini, Director Customer Delivery Experience bei Amazon. „Der Verzicht auf Luftpolsterkissen aus Plastik ist ein weiterer Schritt hin zu Verpackungen, die unsere Kund:innen leicht und haushaltsnah recyceln können.“

Das Unternehmen gibt aber zugleich zu, nicht in allen Fällen die Sache in der Hand zu haben, etwa wenn Marketplace-Händler:innen ihre Ware direkt an die Kund:innen versenden. Erstaunlich ist, dass Luftpolsterfolie nicht einmal mehr verwendet wird um zerbrechliche Gegenstände wie Glas zu schützen.

Anzeige
Anzeige

Verzicht auf Kunststoff nicht immer die beste Lösung

Fein raus ist das Unternehmen (und die Kund:innen), wenn die Ware sich sinnvoll auch ohne zusätzlichen Umkarton verschicken lässt. Schon vor einem Jahr hatte Amazon angekündigt, man wolle mehr Waren ohne zusätzliche Umverpackung versenden – sofern das technisch und logistisch sinnvoll ist und sofern der Kunde nicht aus Überraschungsgründen darauf besteht, dass eine Ware nicht von außen sichtbar ist. Letztere Variante ist insbesondere in der Vorweihnachtszeit gefragt.

Damit, dass man aus Nachhaltigkeitsgründen den Kunststoffen den Kampf angesagt hat, ist Amazon allerdings nicht allein. So erklären viele Händler:innen, dass sie nur noch in Ausnahmefällen auf etwas anderes als Kartonagen und feste Papierumschläge setzen. Gerade bei Bestellungen im Bekleidungsbereich sehen wir branchenweit eine Abkehr vom klassischen Karton, den in früheren Jahren die Logistikdienstleister aufgrund der besseren Stapelbarkeit eingefordert hatten. Von H&M über Zalando bis hin zu Lands End und einigen kleineren Versendern werden vor allem die robusten Versandtaschen verwendet.

Anzeige
Anzeige

Das Problem dabei: Viele der Lösungen sind nur unzureichend für einen Rückversand geeignet, sodass für die in der Bekleidungswirtschaft üblichen Retouren oftmals eine zweite Verpackung seitens des Kunden oder der Kundin benötigt wird.

Hersteller für Logistikverpackungen beobachten Umdenken

Die Hersteller von Kartonagen jedenfalls sehen einen starken Rückgang der Nachfrage, wie ein Branchenvertreter, der ungenannt bleiben will, bestätigt. Zwar sei bereits seit Jahren ein klarer Trend hin zu hochwertigen Schmuckkartons in einzelnen Bereichen zu sehen, wohingegen die Logistikkartonagensparte rückläufig ist. Schon seit einigen Jahren setzt die Branche zusätzlich insbesondere im Saisongeschäft auf bedruckte Kartonagen, die sich – andersherum gefaltet – im Nachgang als Schmuckkarton eignen und so länger zum Einsatz kommen als der übliche Karton, der gleich im Müll landet.

Anzeige
Anzeige

In der Tat, das haben Studien in den letzten Jahren übereinstimmend beschieden, machen Verpackungen einen großen Anteil an der Ökobilanz aus – und entscheiden zu einen hohen Prozentsatz darüber mit, ob klassischer Innenstadthandel oder E-Commerce umweltfreundlicher sind. Laut einer Studie aus dem Journal of Cleaner Production stehe die Versandverpackung immerhin für über 20 Prozent der spezifischen Umweltbelastung des Onlinehandels.

Amazon jedenfalls rechnet vor, dass man seit 2015 das Gewicht der Versandverpackungen pro Sendung bereits um mehr als 41 Prozent reduzieren und mehr als 2 Millionen Tonnen Verpackungsmaterial einsparen konnte. Unerwähnt bleibt allerdings – wie auch bei vielen anderen Händler:innen -, ob deswegen mehr beschädigte Waren bei den Käufer:innen angekommen sind. Das zu berechnen dürfte schwerfallen.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige