Nasa-Experiment zu Feuer im Weltall geht in Flammen auf
Es war ein feuriges Ende. Die Nasa hat offiziell ihr Raumfahrzeug-Brandschutzexperiment Saffire beendet – und zwar, indem sie die Kapsel, in dem das letzte Experiment durchgeführt wurde, in der Erdatmosphäre verbrennen ließ.
Die Kapsel war im vergangenen August zur Internationalen Raumstation (ISS) geflogen – und verglühte kürzlich beim Wiedereintritt in die Atmosphäre.
Sechstes Saffire-Experiment war das letzte
Das Saffire-Programm wurde ins Leben gerufen, um zu verstehen, wie sich Feuer an Bord von Raumschiffen entwickeln und wie sich diese wirksam bekämpfen lassen. Davon sollen zukünftige Weltallmissionen profitieren.
Ein besseres Verständnis von Feuer unter Weltraumbedingungen „wird uns helfen, bessere Materialien und Technologien zu entwickeln, um das Risiko für Raumschiffcrews zu senken und die Raumfahrt insgesamt sicherer zu machen“, erklärte Gary Ruff, einer der Verantwortlichen des Projektes, laut Golem.
Die erste Saffire-Mission fand im Jahr 2016 statt. Damals wurde eine Baumwoll-Fiberglas-Mischung in einem 1 mal 1,20 Meter großem Gehäuse angezündet, es war das damals größte Feuerexperiment im Weltraum. Fünf weitere Experimente folgten.
„Wie groß muss ein Feuer sein, damit es für eine Crew gefährlich wird?“
Eine der Hauptfragen der Experimentreihe lautete: „Wie groß muss ein Feuer sein, damit es für eine Crew gefährlich wird?“ sagte der Saffire-Verantwortliche David Urban in einer Nasa-Erklärung. Tests dieser Art würden auf der Erde für Gebäude, Flugzeuge, Züge, Autos, Minen, U-Boote oder Schiffe gemacht, „aber wir haben diese Forschung für Raumfahrzeuge erst mit Saffire durchgeführt.“
Für Saffire-VI erhöhten die Wissenschaftler:innen im Vergleich zu früheren Experimenten die Sauerstoffkonzentration und senkten den Druck. Das bedeutete, dass es zum Abschluss richtig krachte, schrieb Futurism. In 19 verschiedenen Durchläufen entzündeten die Wissenschaftler:innen eine Flamme auf unterschiedlichen Materialien, darunter Plexiglas und Baumwolle. All das wurde mit Kameras beobachtet, um vorhersagen zu können, was im Brandfall in einem Raumfahrzeug passieren würde.
Auf der russischen Raumstation Mir brannte es einst
Neben den Kameras haben zahlreiche Sensoren den Sauerstoff- und Kohlenstoffdioxidgehalt, die Rauchkonzentrationen und -durchmesser, sowie die Temperaturen gemessen, berichtet die Wissenschaftsnewsseite Astropage.
1997 machten sechs Besatzungsmitglieder der russischen Raumstation Mir diese Erfahrung unfreiwillig. Mehrere Minuten lang brannte es damals, die Raumstation füllte sich mit Rauch. Die Besatzungsmitglieder handelten allerdings sehr schnell und konnten die Flammen löschen. Das Saffire-Program half, noch besser für solche Fälle gerüstet zu sein und noch sicherere Raumfahrzeuge zu entwickeln.