Osiris-Apex: Nasa schickt alte Sonde Osiris-Rex auf neue Mission
Eigentlich war die Nasa-Mission Osiris-Rex erfolgreich beendet: Die Sonde hatte Proben vom Asteroiden Bennu erfolgreich in der Wüste Utahs abgeworfen, Wissenschaftler:innen machten sich bereit zur Analyse. Doch die Sonde selbst blieb im All. Da sie noch etwas Treibstoff übrig hatte und alle Instrumente gut in Schuss waren, wurde sie am 2. Januar direkt auf eine neue Mission geschickt: Osiris-Apex steht für: Origins, Spectral Interpretation, Resource Identification, and Security – Apophis Explorer.
Ziel der Mission: Ein neuer Asteroid, der uns sehr nahe kommt
Osiris-Apex hat ein wichtiges Ziel: den Asteroiden Apophis. Genau wie bei der Osiris-Rex-Mission soll auch hier Gesteinsmaterial gesammelt und zur Erde gebracht werden, um die Beschaffenheit des Asteroids zu analysieren. Denn Apophis ist nicht irgendein beliebiger Asteroid.
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Er wird im Jahr 2029 mit der Erde kuscheln – und sich ihrer Oberfläche bis auf 32.000 Kilometer nähern. Das ist näher als mancher Satellit.
Erste von 6 Passagen nahe der Sonne
Fünf Jahre hat Osiris-Apex Zeit, um den Asteroiden im April 2029 zu erreichen. Im Rahmen ihres ersten Testflugs am Dienstag wurde es für die Sonde bereits sehr, sehr heiß: Sie flog bis auf sehr nahe 46,5 Millionen Meilen der Sonne entgegen, viel näher als es das Material der Sonde eigentlich zulässt, wie die Nasa auf ihren Blog dazu schreibt.
Umso wichtiger war der Test, da Osiris-Apex noch öfter im Schatten der mächtigen Sonne fliegen soll. Insgesamt sind nämlich sechs Passagen geplant, zusätzlich zu drei Erdgravitationshilfen. Um das Material für diese heißen Begegnungen zu stärken und vor Überhitzung zu schützen, hat die Sonde die Möglichkeit, ihre Solaranlagen flexibel zu positionieren, ohne dabei die fixe Ausrichtung auf die Sonne zu verlieren. So werden zum einen die empfindlichen Teile geschützt, während gleichzeitig Strom erzeugt werden kann.
„Wir haben viele Modellierungen durchgeführt, damit das Raumschiff sicher ist“, sagte Dani Mendoza DellaGiustina, Hauptforscher für Osiris-Apex an der University of Arizona in Tucson. „Aber jedes Mal, wenn man ein Stück Hardware über die Designkriterien hinaus verwendet, geht man ein Risiko ein“, so die stellvertretende Hauptforscherin von Osiris-Rex auf dem Nasa-Blog.
Probleme mit Probenbehälter von Osiris-Rex
Manchmal gibt es auch Probleme, die erst am Ende der Mission sichtbar werden – wie bei dem Probenbehälter, den die Osiris-Rex-Sonde Ende September abgeworfen hatte. Der klemmt nämlich und bisher konnte deshalb erst ein kleiner Teil der Proben analysiert werden. Um den Behälter vollständig zu öffnen, braucht es Spezialwerkzeug, das wiederum nicht für den luftdichten Tank, in dem sich der Behälter befindet, zugelassen ist. Eine vertrackte Situation, die wohl noch einige Zeit in Anspruch nimmt, wie es Ende Oktober von der Nasa hieß.