Stromsparmodus für die Voyager-Sonden: So soll die Nasa-Mission länger laufen

Untwerwegs in den endlosen Weiten des interstellaren Raums. Langsam geht den Voyager-Sonden aber die Energie aus. (Symbolbild: Naeblys/Shutterstock)
Die Voyager-Sonden, die seit 1977 das Universum erkunden, stehen vor einem großen Problem: Ihre Energiequellen werden immer schwächer. Um die Mission noch einige Jahre fortsetzen zu können, hat die Nasa einem Blogpost zufolge beschlossen, weitere wissenschaftliche Instrumente abzuschalten.
Konkret betrifft dies das Subsystem für kosmische Strahlung auf Voyager 1 sowie das „Low-Energy Charged Particle Instrument“ auf Voyager 2. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die Sonden noch bis in die 2030er Jahre Daten aus dem interstellaren Raum senden können.
Energie sparen, um die Mission zu retten
Voyager 1 und 2 nutzen radioisotopische Stromquellen, die aus dem Zerfall von Plutonium Energie gewinnen. Diese verlieren allerdings jährlich etwa vier Watt an Leistung. Dadurch sind die Nasa-Ingenieur:innen jetzt gezwungen, strategisch Instrumente abzuschalten, wenn sie die Laufleistung der Sonden verlängern wollen.
Das Subsystem für kosmische Strahlung auf Voyager 1 wurde bereits am 25. Februar deaktiviert, ein spezielles Partikel-Messgerät auf Voyager 2 folgt am 24. März. Damit bleiben auf jeder Sonde noch drei wissenschaftliche Instrumente aktiv.
Die Abschaltungen sind notwendig, um eine Fortführung der Mission zu ermöglichen. „Die elektrische Energie wird knapp“, erklärt Suzanne Dodd, Projektmanagerin der Voyager-Mission. „Wenn wir jetzt keine Instrumente abschalten, hätten die Sonden nur noch wenige Monate Strom, bevor wir das Missionsende erklären müssten.“
Voyager-Sonden: Seit zehn Jahren Erkenntnisse aus dem interstellaren Raum
Seit ihrem Start haben die Voyager-Sonden mit ihrem Set aus zehn identischen Messgeräten beispiellose Entdeckungen gemacht. Sie haben als erste Raumsonden das äußere Sonnensystem erkundet und sind mittlerweile die am weitesten von der Erde entfernten menschengemachten Objekte.
Voyager 1 erreichte 2012 den interstellaren Raum, also jenen Bereich, der außerhalb unseres Sonnensystems liegt. Voyager 2 folgte 2018. Ihre Daten sind für das Verständnis des Übergangs vom Einflussbereich der Sonne zum interstellaren Raum von großem Wert.
Bisher hat die Nasa alles darangesetzt, die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Sonden so lange wie möglich zu erhalten. Schon im Oktober 2024 wurde das Plasma Science Instrument von Voyager 2 abgeschaltet, weil es nur noch begrenzt Daten lieferte.
Im selben Monat hatte die Stromspar-Funktion der Voyager 1 zu einem Kontaktabbruch mit der Sonde geführt.
Voyager: Wie lange kann die Mission noch weitergehen?
Nach der aktuellen Planung könnte Voyager 1 bis 2025 noch mit drei Instrumenten arbeiten, bevor eine weitere Abschaltung folgen muss. Voyager 2 wird bis 2026 sein Cosmic Ray Subsystem verlieren. Dennoch hoffen die Nasa-Wissenschaftler:innen, dass mindestens ein Instrument auf jeder Sonde noch bis in die 2030er Jahre betrieben werden kann.
Doch mit jeder zusätzlichen Betriebsstunde steigen auch die Risiken. „Jeden Tag bewegen sich die Voyager-Sonden in unbekanntes Terrain“, sagt Linda Spilker, leitende Wissenschaftlerin der Mission. „Jeder Tag könnte ihr letzter sein – aber genauso gut könnte er eine neue Entdeckung bringen.“ Die Nasa setzt daher alles daran, die historische Mission so lange wie möglich am Leben zu halten.
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