
Nasa-Logo in Cape Canaveral (Foto: Edwin Verin/Shutterstock)
Seit 1972 war kein Mensch mehr auf dem Mond. Die Nasa will das ändern und plant eine Rückkehr zu dem Erdtrabanten. Das Projekt ist deutlich ambitionierter als frühere Mondmissionen. Eine Station im Mondorbit soll als dauerhafter Zugang zum Mond dienen. Die ersten Komponenten für die Station sollen 2022 ins All fliegen. Bis dahin besteht für die Nasa jedoch die Frage, wie das ambitionierte Projekt möglichst kostengünstig umgesetzt werden kann. Dafür hat Nasa-Chef Jim Bridenstine verschiedene Ideen.
Zum einen will die Nasa mit den Raumfahrtbehörden anderer Nationen kooperieren, zum anderen sollen aber Kosten gespart werden, indem Raumfahrzeuge von Unternehmen wie Spacex oder Boeing zum Einsatz kommen. Die Pläne des von Donald Trump eingesetzten Nasa-Direktors gehen aber noch weiter: Bridenstine denkt darüber nach, den Nasa-Missionen durch Werbeverträge zusätzliche Gelder zu beschaffen. Inwieweit das möglich ist, und ob dadurch überhaupt signifikante Einnahmen generiert werden können, soll eine Expertenkommission ermitteln.

Nasa: Hier könnte ihre Werbung stehen … (Foto: Nasa)
Werbeverträge wären eine ziemlich große Veränderung für die US-amerikanische Weltraumbehörde. Denn bislang galt alles, was auch nur entfernt als Werbung aufgefasst werden könnte, als ein Tabu. So entwickelten beispielsweise die beiden Getränkehersteller Coca-Cola und Pepsi 1985 Weltraum-Getränkedosen, die in der Schwerelosigkeit von Nasa-Astronauten getestet wurden. Die Behörde haderte jedoch damit, Bilder davon zu veröffentlichen.
Werbung im Weltraum: Kein ganz neues Phänomen
Während die Nasa sich erst langsam der Idee öffnet, ihre Weltraummissionen mit Werbung zu überziehen, haben andere Raumfahrtorganisationen damit deutlich weniger Probleme. Schon 1990 sendete ein japanischer Fernsehsender einen Reporter ins Weltall. Der TV-Sender zahlte für den Flug und ließ auch das eigene Logo auf der russischen Sojus-Kapsel anbringen, die dafür genutzt wurde.
1997 wurde an Bord der russischen Mir-Raumstation sogar eine Werbung gedreht. Und 2001 ließ sich die russische Weltraumorganisation eine Million US-Dollar von der Fast-Food-Kette Pizza Hut bezahlen, um eine Pizza zur Internationalen Raumstation ISS zu liefern. Pizza Hut warb im Anschluss damit, als erster Pizzalieferant eine Pizza ins All geliefert zu haben.
Nasa: Werbepläne stoßen unter Astronauten auf Kritik
Nicht überall im Nasa-Umfeld stoßen die Pläne von Bridenstine auf Begeisterung. „Für mich klingt das wie ein Nagel auf einer Tafel. Es ist einfach nicht richtig“, erklärt der US-Astronaut Michael Lopez-Alegria gegenüber der Washington Post. Und der ehemalige Nasa-Mitarbeiter Alan Ladwig fragt sich laut the Verge, wo es enden würde, wenn US-Behörden anfingen, als Werbeträger zu fungieren. „Verkauft das Verteidigungsministerium dann auch Logos auf ihren Kriegsschiffen?“.