Die Deutsche Post bekennt sich zur guten alten Briefmarke. Ab dem 4. Februar gibt sie Postwertzeichen in den Handel, die mit einem individuellen Matrixcode neben dem Hauptmotiv versehen sind.
Briefmarke bekommt Matrixcode und lässt sich verfolgen
Der ist stets in schwarzer Farbe gedruckt und ähnelt einem QR-Code. Dadurch kann er mit der im Dezember 2020 eingeführten Smartphone-App „Post & DHL“ ausgelesen werden. Die hatte bereits die neue Mobile Briefmarke eingeführt, die mit Kugelschreiber, Daumen und Zeigefinger handgefertigt wird.
In der App steht nach dem Scan des Matrixcodes eine sogenannte Basis-Sendungsverfolgung zur Verfügung. Die zeigt, wann der Brief im Briefzentrum in der Abgangsregion bearbeitet wurde und wann er in der Zielregion angekommen ist. Außerdem bietet die App zusätzliche Informationen zur Briefmarke, etwa zum Motiv und dessen Herkunft.
Die Basis-Sendungsverfolgung dient nicht als Zustellnachweis. Das liegt daran, dass der Brief, anders als ein Paket, bei der Übergabe nicht erneut gescannt, sondern schlicht in den Briefkasten des Empfängers geworfen wird. Wer einen Nachweis benötigt, muss weiterhin die Zusatzleistung Einschreiben buchen.
Die Post weist auf einen Aspekt für Sammler hin. Jede Marke ist künftig ein Unikat. Ob das indes als besondere Verlockung oder auch nur Wertsteigerung betrachtet werden wird, ist jedoch recht fraglich.
Vorteile: Fälschungssicherheit und bessere Betriebsinformationen
Da sind die anderen Gründe für die Einführung des Matrixcodes deutlich plausibler: Die neuen Briefmarken werden digital entwertet und nur zusätzlich gestempelt – dann in blauer Farbe, um die Lesbarkeit des Codes nicht zu beeinträchtigen.
Durch die digitale Entwertung können sie nicht erneut verwendet werden. Laut Post ist die Fälschung von Postwertzeichen ein immer größer werdendes Problem.
Zudem will die Post Flaschenhälse bei der Zustellung und andere Betriebsstörungen besser erkennen können, wenn jeder Brief mit einem Scan-Code nachvollzogen werden kann.
Digitaler Wandel macht den Anfang
Die erste Briefmarke mit Matrixcode trägt den Namen „Digitaler Wandel“. Im Jahresverlauf will die Post weitere Motive einführen. Schon ab 2022 sollen alle Briefmarken mit einem Matrixcode ausgestattet sein. Dabei will die Post den kommenden Marken eine größere Motivfläche mitgeben und damit mehr Raum für kreative Gestaltung bieten.
Wie lange dürfen die noch zu Hause lagernden alten Briefmarken ohne Matrixcode wohl noch verwendet werden?