In der Forschung herrscht eine klare Regel: Wer etwas Neues entdeckt, darf sich einen Namen dafür ausdenken. Ob Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei sich selbst ein Denkmal setzen und den eigenen Namen verwenden oder als Hommage an berühmte Persönlichkeiten aus Forschung oder Zeitgeschichte erinnern, bleibt ihnen überlassen. Immer wieder erhalten neuentdeckte Spezies aber auch skurrile Namen in Anlehnung an die Popkultur.

Darren Pollock und Yun Hsiao haben drei neue australische Käferarten entdeckt und sie nach den legendären vogelähnlichen Pokémon Articuno (im Deutschen: Arktos), Moltres (Lavados) und Zapdos benannt. Auf den ersten Blick erklärt sich die Namensgebung der Forscher dabei nicht unbedingt.

Doch ähnlich wie ihre Namensvettern sind Binburrum articuno, Binburrum moltres und Binburrum zapdos als Angehörige einer einzigen Gattung erkennbar und unterscheiden sich auf den ersten Blick vor allem in der Farbgebung. Weil sie zudem sehr selten sind, habe Doktorand Hsiao vorgeschlagen, die Käfer nach den ebenfalls seltenen legendären Pokémon zu benennen, so Käferexperte Pollock. Er deutete außerdem an, noch weitere Käfer derselben Gattung entdeckt zu haben. Es sei gut möglich, dass die Forscher noch einmal auf den Pokédex zurückgreifen müssten, um weitere Namen zu finden.

Die Veröffentlichung des wissenschaftlichen Aufsatzes zu den Pokémon-Käfern erfolgt passend zum 25-jährigen Jubiläum der beliebten Minimonster aus dem Hause Nintendo. Aus den zwei ursprünglichen Videospielen hat sich längst ein Medien-Franchise entwickelt, das als das erfolgreichste der Welt gilt. Und auch Pokémon Go, das mobil auf Smartphones gespielt wird und Pokémons mittels AR in die echte Welt verfrachtet, erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit und füllt die Kassen von Niantic.