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Neues Diagnostik-Startup: Geht der Theranos-Scam jetzt in die zweite Runde?

Nach dem Betrugsskandal um das ehemals gefeierte Startup von Elizabeth Holmes gründet ihr Partner jetzt ein neues Diagnostik-Unternehmen. Die Pläne erinnern stark an das, woran Theranos gescheitert ist.

Von Noëlle Bölling
2 Min.
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Kommt jetzt Theranos 2.0? (Foto: Shutterstock/Ronald Rampsch)

Während Elizabeth Holmes, die einst für ihre innovativen Ideen viel Anerkennung erfuhr, derzeit eine Gefängnisstrafe wegen Betrugs verbüßt, plant ihr Lebensgefährte Billy Evans jetzt offenbar die Gründung eines eigenen Startups im Bereich der Diagnostik. Wie die New York Times berichtet, trägt das neue Unternehmen den Namen Haemanthus und will durch Blut-, Speichel- und Urintests zur Optimierung der menschlichen Gesundheit beitragen.

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Das Konzept erinnert in auffälliger Weise an Theranos: Das von Holmes gegründete Unternehmen wollte mit Mini-Laboren aus einem einzigen Tropfen Blut hunderte Krankheiten diagnostizieren. Die Technologie stellte sich allerdings als große Täuschung heraus, für die Holmes im Jahr 2022 zu einer Haftstrafe von über elf Jahren verurteilt wurde.

Haemanthus will zunächst in der Veterinärmedizin starten

Haemanthus plant, die ersten Schritte im boomenden Markt für Tiergesundheit zu unternehmen. Der Markt für Haustierkrebs beispielsweise ist äußerst lukrativ – insbesondere seit Private-Equity-Firmen vermehrt Tierarztpraxen aufkaufen. Das Gerät von Haemanthus soll in wenigen Sekunden Biomarker wie Glukose oder Hormone in tierischen Proben erkennen. Dabei wird es von KI-gestützten Modellen zur Diagnose von Krebs und Infektionen unterstützt. Langfristig ist eine Wearable-Version für den Menschen geplant. Haemanthus veranschlagt für die Entwicklung drei Jahre und ein Budget 70 Millionen US-Dollar.

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Investor:innen wurde ein rechteckiges Gerät mit Tür, Display und anpassbaren Lasern präsentiert, das in seinem Design stark an das „Edison“-Modell von Theranos erinnert. Gemäß den Marketing-Materialien ist für Haemanthus keine regulatorische Aufsicht erforderlich, was auch unter Fachleuten für Verwunderung sorgt. Das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) hat zwar bestätigt, dass es veterinärmedizinische Diagnostik reguliert, allerdings bleibt die Frage nach einer möglichen Ausnahme von Haemanthus weiterhin offen.

Folgt jetzt der nächste Diagnostik-Scam?

Haemanthus hat bisher rund 3,5 Millionen US-Dollar aus dem Freund:innen- und Familienkreis eingesammelt. Weitere 15 Millionen sollen jetzt von vermögenden Investor:innen in Austin und dem Silicon Valley kommen. Es gibt aber auch kritische Stimmen: Laut Informationen von Insider:innen zeigte zum Beispiel die Investmentfirma des Milliardärs Michael Dell kein Interesse. Und auch der renommierte Investor James Breyer, der bereits in der Frühphase von Facebook investierte, hat das Projekt abgelehnt – aus ähnlichen Gründen wie damals bei Theranos. „In der Diagnostik sind wir seit langem der Meinung, dass der Unterschied zwischen einer überzeugenden Geschichte und einem großartigen Unternehmen in der wissenschaftlichen Vertretbarkeit und dem klinischen Nutzen liegt“, kommentierte Breyer.

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Haemanthus hat öffentlich keine Verbindung zu Elizabeth Holmes genannt. Die Betrugsgeschichte der ehemaligen Gründerin wird das neue Projekt ihres Partners aber unweigerlich begleiten. Ob Haemanthus eine echte Innovation ist oder sich erneut als Scam herausstellt, bleibt abzuwarten. Der Versuch, nach einem der größten Betrugsskandale im Silicon Valley jetzt ein ähnliches Startup zu gründen, dürfte in der Tech-Welt auf jeden Fall für reichlich Diskussionsstoff sorgen.

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