Nextcloud 13 bringt Chat und Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Nextcloud, die quelloffene Cloud-Lösung für den eigenen Sever, bringt nach neun Monaten Entwicklungszeit mit 500 Beteiligten seine Version 13 mit vielen praktischen Features und Verbesserungen. Nextcloud Talk ermöglicht beispielsweise Text-, Audio- und Videochats, außerdem ist die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Dateien jetzt mit an Bord.
Nextcloud 13 bringt Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Chatfunktion
Die angekündigte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Nextcloud hat in Form einer Tech-Preview Einzug erhalten. Damit lassen sich einzelne Dateien oder Ordner verschlüsseln. Das funktioniert in den Clients für iOS, Android, macOS, Windows und Linux. Nutzer müssen sich keine Passwörter oder Schlüssel merken, diese werden vom Client generiert und können über eine Sicherungsphrase notiert werden.
Mit Nextcloud Talk können Nutzer jetzt sowohl Text-, als auch Audio- und Videochats führen. Zum Einsatz kommt dafür WebRTC, als Video-Codec dient H.265. Die Funktion gab es bisher sonst nur in einer Vorabversion. Nutzer haben den Vorteil, dass die Daten den eigenen Server nicht verlassen und die Konversationen ende-zu-ende-verschlüsselt sind. Auch Metadaten verbleiben somit auf dem eigenen Server. Anrufe lassen sich auch direkt aus der Nextcloud-Files-App oder dem Kalender starten. Eine Bildschirmübertragung steht ebenso zur Verfügung. Talk lässt sich sowohl für Gruppenmeetings, aber auch für Webinare oder ähnliches nutzen.
Deutliche Performance- und UI-Verbesserungen in Nextcloud 13
Auch die Performance haben die Nextcloud-Macher in einigen Punkten verbessert. Die Ladezeit der Seiten soll bei kleineren Installationen um bis zu 50 Prozent schneller sein. Ein Speed-Update haben außerdem die Suche und die serverseitige Dateiverschlüsselung bekommen. Deutlich verbessert wurde die integrierte LDAP-Funktion. Externer Speicher soll jetzt bis zu zehn mal schneller sein.
Viele Detailverbesserungen gibt es in der Benutzeroberfläche. Das Admin- und User-Menü wurden zusammengelegt. Dateien lassen sich jetzt einfacher auswählen und kopieren oder verschieben und Nutzer können ihren verbleibenden Speicherplatz jetzt direkt in der Sidebar einsehen. Hochauflösende Monitore werden jetzt besser unterstützt und das Sharing wurde vereinfacht.
Beim Schreiben von Kommentaren gibt es jetzt eine Autovervollständigung für Nutzernamen. Durch eine Erwähnung erhalten diese eine Benachrichtigung. Der Kalender bietet jetzt Support für das Finden freier Termin-Slots in externer Software, die ab sofort auch Meeting-Einladungen anzeigen kann. Über die neue App Files-from-Mails speichert Nextcloud an eine E-Mail-Adresse geschickte Dateien in einer smarten Ordnerstruktur.
Nextcloud mit neuen Sicherheits-Features
Nextcloud 13 bietet außerdem einige neue Sicherheitsfunktionen. Es unterstützt die Multi-Key-Zweifaktorauthentifizierung und Logins lassen sich auf bestimmte IP-Ranges beschränken. Außerdem gibt es ein neues, token-basiertes Login-Verfahren für die Clients.
In ihrem Blog geben die Entwickler weitere Einblicke in neue Details. Die neue Version steht ab sofort auf der Nextcloud-Website zum Download bereit. Aktuell müssen Nutzer noch gezielt updaten, bestehende Installationen bekommen in den folgenden Wochen eine Benachrichtigung, wenn Fehler beseitigt wurden, die erst nach dem Release auffallen.