Anzeige
Anzeige
News

Roboterhund Spot: NYPD bringt Digidog zurück ins Tierheim

Nach Kritik über den Einsatz der „dystopischen“ Technologie hat die New Yorker Polizei ihren Test abgebrochen. In der Begründung der Behörde schwingt viel Unverständnis mit.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Der Roboter-Hund Spot ist Gegenstand kontroverser Diskussionen. (Bild: Boston Dynamics)

Die größte Polizeibehörde der USA beendet ihren Testlauf mit dem Roboterhund Spot von Boston Dynamics. „Der Vertrag wurde gekündigt und der Hund zurückgegeben“, bestätigte ein Sprecher der New York Post. Der Einsatz hatte viele Kritik ausgelöst. Unter anderem verglichen Social-Media-Nutzer den Hund, den das NYPD „Digidog“ taufte, mit Dark-Future-Szenarien aus der Science-Fiction-Serie Black Mirror. Auf der anderen Seite stand der 94.000-Dollar-Vertrag für Bürger und Politiker für verschwenderische Polizeiausgaben und eine zunehmende Militarisierung der Behörde.

Begründung zeigt Unverständnis der Verantwortlichen

Anzeige
Anzeige

Die Maschine sei ein Opfer der Politik, schlechter Information und billiger Soundbytes geworden, sagte der stellvertretende Polizeipräsident für Nachrichtendienste und Terrorbekämpfung, John Miller, der New York Times. „Die Leute haben sich Schlag- und Schimpfworte ausgedacht, um das irgendwie böse zu machen“, erklärte er. Kritik kam unter anderem von der  Abgeordneten der Demokraten, Alexandria Ocasio-Cortez – im Internet bekannt als AOC. Sie hatte nach einem Einsatz des Roboters in der Bronx getwittert: „Bitte fragen Sie sich: Wann haben Sie das letzte Mal Next-Generation-, Weltklasse-Technologie für Bildung, Gesundheit oder Gebäude in solchen Communities gesehen?“ Stadtrat und Bürgermeister luden in der Folge NYPD-Verantwortliche für Kosten-Erklärungen vor. Miller sagte, man habe den Mietvertrag gekürzt, als der Welpe zur Zielscheibe wurde. Die Leute hätten den Roboter missbräuchlich genutzt, um Rassismus- und Überwachungskritik zu schüren.

Digidog bei Beobachtungen eingesetzt

Die Polizei von New York setzte Digidog nach eigenen Angaben ein Dutzend Mal ein. Zumeist habe er mithilfe seiner Kameras mobile Überwachung betrieben. Seit den 70er-Jahren setze man Roboter ein, um in Geiselsituationen und Gefahrenzwischenfällen Leben zu retten, hieß es aus der Behörde im Februar. Einer der Kritiker, Stadtratsmitglied Ben Kallos, hatte ungefähr zur gleichen Zeit das Verbot von „waffenfähigen Robotern“ bei der Polizei gefordert. Diese Woche bestätigte er seine Ansicht, der Einsatz unterstreiche die zunehmende Militarisierung der Strafverfolgungsbehörde. Kallos sagte der Times: „Zu einer Zeit, in der wir mehr Streifenpolizisten auf der Straße haben sollten, die Beziehungen zu den Anwohnern aufbauen, geht man tatsächlich in eine andere Richtung und versucht, sie durch Roboter zu ersetzen.“

Anzeige
Anzeige

Boston Dynamics: Spot ist ein kosteneffizientes Werkzeug

Der Roboterhund von Boston Dynamics wurde noch nie als Waffe eingesetzt. Eine solche Nutzung würde auch den Nutzungsbedingungen des Unternehmens widersprechen. Obwohl die meisten Exemplare im kommerziellen und industriellen Kontext arbeiten, zeigen zunehmend Polizei und Militär Interesse. So hat die französische Armee Spot in militärischen Szenarien ausprobiert. Er hatte dort Erkundungsaufgaben. Der Hersteller kommentierte: „Wir unterstützen die Kommunen bei der Überprüfung der Vergabe öffentlicher Gelder und glauben, dass Spot ein kosteneffizientes Werkzeug ist, vergleichbar mit historischen Robotergeräten, die von der öffentlichen Sicherheit zur Inspektion gefährlicher Umgebungen eingesetzt werden.“

Anzeige
Anzeige
Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
2 Kommentare
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Noah Sari

Fehler im Artikel: AOC ist Demokratin und keine Republikanerin.

Antworten
Raimund Schesswendter

Völlig richtig, danke für den Hinweis.

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige