Telegram bekommt Premium-Variante: „Free forever“ ist Schnee von gestern
Jetzt ist es offiziell: Wie Techcrunch berichtet, hat Telegram-Gründer Pavel Durov bekanntgegeben, dass sein Messenger noch im Juni als kostenpflichtige Premiumvariante angeboten werden soll. Damit bestätigt Durov, was sich seit einigen Monaten angedeutet hatte.
Das Abo-Angebot soll im Verlauf des Junis ausgerollt werden und in seinem Umfang die kostenfreie Telegram-Version hinausgehen. Wer weiterhin auf die Free-Version zugreifen will, soll das ohne negative Änderungen an bestehenden Funktionen tun können, teilte Durov über seinen Telegram-Channel mit.
Abo ist eine Reaktion auf Nachfrage der User:innen
Laut Durov soll die Bezahlvariante eine Reaktion auf die Nachfrage der Benutzer:innen nach zusätzlichem Speicherplatz und Bandbreite sein, ohne die Superuser:innen den bisher durchweg freien Service überfordern könnten. Es sei „die einzige Möglichkeit, unseren anspruchsvollsten Fans mehr zu bieten und gleichzeitig unsere bestehenden Funktionen kostenlos zu halten“, begründet Durov den Schritt ins Abo-Business.
Welche Features das Premium-Modell enthalten oder zu welchem Preis es angeboten werden soll, erwähnt der Telegram-Gründer nicht. In den vergangenen Tage waren jedoch erste Berichte über die Premium-Funktionen und -Preise aufgetaucht. Demnach seinen Features wie erhöhte Datei-Upload-Größe, schnellere Download-Geschwindigkeiten, Umwandlung von Sprache in Text und Premium-Sticker enthalten. Auch zum Preis kursieren erste unbestätigte Gerüchte: Das Premium-Modell soll mit 4,99 US-Dollar pro Monat zu Buche schlagen.
Free forever? Schnee von gestern
Bisher hatte der Messenger Telegram seinen rund 500 Millionen Nutzer:innen stets eine kostenlose Nutzung sowie den Verzicht auf Werbung und Abogebühren versprochen. Sogar „forever“, wie es in der englischsprachigen Version beim Start heißt.
Bereits Anfang Mai hatten erste Nutzer:innen in einer Betaversion der iOS-App von Telegram Emojis und Sticker entdeckt, die mit dem Label „Telegram Premium“ markiert waren. Das löste weitere Spekulationen um ein Premium-Abo aus, die Durov jetzt bestätigte.
Der Kopf hinter Telegram hatte schon Ende 2020 keinen Hehl draus gemacht, dass sein Dienst irgendwann Geld verdienen solle. Durov äußerte bereits zu diesem Zeitpunkt erste Ideen, wie ein Premium-Abo aussehen könnte. User:innen sollten demnach in Zukunft für Premium-Funktionen bezahlen und große Kanäle sollen durch Werbeausspielungen monetarisiert werden können. Er scheint sein Vorhaben umzusetzen.