Die Diskussion ist fast so alt wie der Onlinehandel selbst: Wann kaufen die Kunden für gewöhnlich ein und welche Auswirkungen sollte das aufs E-Commerce-bezogene Marketing haben? Der Payment-Anbieter Klarna hat jetzt aktuelle Zahlen für Deutschland vorgelegt, die zeigen, dass die Verbraucher vor allem zwischen Sonntag und Dienstag verstärkt einkaufen und dass dem Sonntag bei den meisten Produktkategorien eine besondere Bedeutung zukommt. Generell sind die Peaks meistens in den Abendstunden zu beobachten. Im Rahmen des Conversion-Kalenders erfahren Händler, wie sie ihre Marketingmaßnahmen, aber auch ihre Cloud-Ressourcen anpassen sollten.
Fest steht: Der Sonntag ist der populärste Tag, wenn es um Online-Shopping geht,, wobei die Kunden vor allem Produkte für Kinder (Bekleidung und Spielwaren), Bekleidung und Schuhe, Unterhaltungselektronik sowie Produkte der Kategorien Heim und Garten und Sport und Hobby bestellen.
Dabei zeigt die Untersuchung Steigerungsraten von bis zu 160 Prozent insbesondere in den Abendstunden des Sonntags, aber auch interessanterweise den höchsten Wert bei Food und Beverage in den Abendstunden des Sonntag (bzw. Dienstag bei Mobilgeräten). Leider geht nicht daraus hervor, ob Dienstagabends bestimmte Sonderangebote bei einem bestimmten Händler anfangen – anders dürfte eine so starke Abweichung gegenüber dem Durchschnitt nicht zu erklären sein. Schon im Vorjahr gab es hier mit Donnerstag gegen Mitternacht einen bemerkenswerten Peak, der eigentlich nicht mit organischen Gründen zu erklären ist.
E-Commerce: Die meisten Produktkategorien boomen sonntags
Die weiblichen Shopper kaufen am liebsten sonntags online ein. Hier haben die meisten Kategorien ihr Umsatzhoch. Keine der untersuchten Produktkategorien hat ihr Hoch an einem Tag zwischen Mittwoch und Samstag. Bei Männern ist der Sonntag ebenfalls der bevorzugte Shopping-Tag: Acht der zwölf Produktkategorien haben am Sonntag Rekordumsätze. Beim Shoppen von Erotikprodukten bestellen Männer und Frauen gerne an unterschiedlichen Tagen und Uhrzeiten. Männer shoppen Erotik- und Automotive-Produkte am liebsten montags in den frühen Abendstunden, während Frauen Erotikprodukte am liebsten sonntags gegen 20 Uhr bestellen. Bei der Nutzung via Mobilgerät werden ebenfalls die Abendstunden immer wichtiger, wobei auch hier in den meisten Fällen der Sonntag der bevorzugte Shoppingtag ist.
Lässt sich aus dieser Präferenz für den Sonntag jetzt ableiten, dass der Präsenzhandel einfach nur die Ladenöffnungszeiten ausweiten muss, um attraktiv zu sein? So klar ist das nicht zu sagen. Doch prinzipiell gilt, dass gerade größere Shoppingentscheidungen, die in der Familie getroffen werden, häufiger an den Wochenenden erfolgen. Onlinehändler sollten die Abendstunden im Fokus behalten, wobei zumindest aus dieser Klarna-Studie nicht hervorgeht, ob es Unterschiede zwischen Jahreszeiten gibt, also ob etwa die Länge und Gestaltung des Tages eine Rolle spielt. Sondersituationen dürfte es zudem in der Vorweihnachtszeit geben.
Von wann / über welchen Zeitraum ist denn diese Grafik von Klarna ? 2020 ? Während Corona ?