Hat OpenAI mehr als 10 Millionen Dollar für diese URL ausgegeben?

Sam Altman spendiert OpenAI eine neue Webadresse. (Foto: QubixStudio / Shutterstock)
Ein simpler Post mit großer Wirkung: Sam Altman, CEO von OpenAI, postete eine einfache URL auf X – und bestätigte damit ein millionenschweres Geschäft: chat.com gehört nun zu OpenAI. Die URL leitet automatisch zu ChatGPT weiter und soll es den User:innen noch einfacher machen, den KI-Dienst zu erreichen.
Die Domain chat.com gehörte bislang Dharmesh Shah, dem Gründer und CTO von Hubspot, der sie Anfang 2023 für rund zehn Millionen US-Dollar erworben hatte, in einigen Berichten ist sogar von 15,5 Millionen Dollar die Rede. Wenige Monate später trennte er sich wieder von der Domain und gab an, chat.com mit Gewinn verkauft zu haben – an wen, blieb geheim.
Auf Linkedin begründete Shah damals den Kauf: „Der Grund, warum ich chat.com gekauft habe, ist einfach: Ich glaube, dass Chat-basierte Benutzeroberflächen (#ChatUX) der nächste große Trend in der Softwareentwicklung sind. Die Kommunikation mit Computern/Software über eine natürliche Sprachschnittstelle ist viel intuitiver. Möglich wird dies durch generative KI.“
6,6 Milliarden Dollar für OpenAI von Investoren
OpenAI arbeitet derzeit an einem umfassenden Rebranding. Der Kauf von chat.com, die Weiterleitung auf die vereinfachte Domain sowie eine weitere Finanzierungsrunde mit Investoren wie Thrive Capital, Microsoft oder Nvidia in Höhe von 6,6 Milliarden Dollar zahlen ebenfalls darauf ein. Dies führte zu einer Neubewertung des Unternehmens mit 157 Milliarden Dollar, das damit seine Position als eines der wertvollsten Privatunternehmen der Welt festigte.
Mit diesem Geld im Rücken war es für OpenAI also ein verhältnismäßig überschaubares Investment, die Domain chat.com zu kaufen. Zusätzlich kündigte das Unternehmen im September die o1-Serie an; darunter fallen diverse Maßnahmen, um OpenAI im Wettbewerb mit anderen Firmen wie Anthropic, Google und dem Facebook-Konzern Meta konkurrenzfähig zu halten.
Im Jahr 2024 wird OpenAI voraussichtlich zwar Verluste in der Höhe von rund fünf Milliarden Dollar hinnehmen müssen, wie die New York Times unter Berufung auf Firmeninsider:innen berichtete. Für das kommende Jahr hat OpenAI rund 11,6 Milliarden Dollar Umsatz errechnet, 2029 will das Unternehmen die Marke von 100 Milliarden Dollar Umsatz knacken.
Um mehr Umsatz zu generieren, sollen unter anderem wohl die Abo-Preise für die Nutzung von ChatGPT Plus erhöht werden.
Wird OpenAI bald in ein gewinnorientiertes Unternehmen umgewandelt?
Medienberichten zufolge steht das 2015 als gemeinnütziges Forschungslabor für künstliche Intelligenz gegründete Unternehmen vor einer bedeutenden Wende: Wie unter anderem das Handelsblatt berichtet, soll OpenAI schon bald in ein gewinnorientiertes Unternehmen umgewandelt werden. Die Gerüchte um eine Umstrukturierung halten sich seit Wochen, ein offizielles Statement von Sam Altman, der inzwischen auch erste Gespräche mit dem kalifornischen Justizminister geführt haben soll, gab es bislang noch nicht.
Bereits in der Vergangenheit hatte es aufgrund derartiger Bestrebungen intern zu heftigen Krisen geführt, im November 2023 hatte der gemeinnützig orientierte Verwaltungsrat Sam Altman wegen mangelnder Kommunikation und eines Vertrauensverlustes sogar gefeuert. Altman kehrte aber wenige Tage später wieder auf seinen CEO-Posten zurück.
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