Milliardäre wie Jeff Bezos und Richard Branson mögen mittlerweile mit ihren privaten Raumfahrtunternehmen ins All reisen können. Für die meisten von uns bleiben solche Reisen jedoch auf absehbare Zeit eher unwahrscheinlich. Immerhin gibt es mit „Orbiter“ aber schon seit 2010 eine äußerst realistische Weltraum-Flugsimulation, mit der ihr vom heimischen PC aus in die Weiten des Alls aufbrechen könnt. Allerdings erschien die letzte Version des Windows-Programms schon 2016. Seitdem fehlte es „Orbiter“-Schöpfer Martin Schweiger, der am University College London forscht, nach eigenen Angaben an der Zeit, das Hobby-Projekt weiterzuentwickeln. In Zukunft könnten das jedoch andere übernehmen, denn Schweiger hat den „Orbiter“-Quellcode jetzt unter der MIT-Lizenz auf GitHub veröffentlicht.
Ganz aus der Entwicklung verabschieden will sich Schweiger jedoch nicht. „Ich hoffe immer noch, dass ich an zukünftigen Verbesserungen von Orbiter arbeiten kann, aber ich kann keine Versprechungen abgeben oder Verpflichtungen eingehen“, erklärt der Physiker in dem offiziellen Diskussionsforum der Weltraum-Flugsimulation. Nach Schweigers Ansicht müsste „Orbiter“ dingend in eine 64-Bit-Anwendung umgewandelt werden. Dazu müssten jedoch alle DirectX-7-Abhängigkeiten beseitigt werden. „Aber das ist ein großes Unterfangen, das ich vielleicht oder vielleicht auch nicht schaffen kann“, so Schweiger. Unterstützung durch die Open-Source-Community könnte dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen.
Mit „Orbiter“ zu den Sternen
Beliebt ist „Orbiter“ vor allem aufgrund der eingesetzten newtonschen Physik-Engine, mit der die Flugbahn von Raumschiffen und anderen Objekten innerhalb der Simulation realistisch berechnet wird. Dadurch eignet sich die Software auch als Lernwerkzeug, um auf unterhaltsame Art und Weise physikalische Prinzipien zu verstehen. Außerdem gibt es eine aktive Community, die „Orbiter“ über die Jahre mit verschiedenen neuen Raumschiffen versorgt hat. Andere Fan-Erweiterungen wiederum geben den virtuellen Astronautinnen und Astronauten beispielsweise die notwendigen Werkzeuge an die Hand, um selbst hochkomplexe Raummanöver durchzuführen.