Im Oktober 2020 hat die Nasa-Raumsonde Osiris Rex auf dem Asteroiden Bennu Gesteinsproben gesammelt, gut drei Jahre später kann die Öffentlichkeit erstmals einen Blick auf das Mitbringsel aus dem All werfen. Nasa-Chef Bill Nelson höchstpersönlich hat die erste Probe Ende letzter Woche im Smithsonian National Museum of Natural History enthüllt.
Ein Krümel Bennu: Museum stellt Asteroidengestein aus
Das Washingtoner Nationalmuseum für Naturkunde hat nach eigenen Aussagen zwei Gesteinsproben erhalten, eine für die hauseigene Forschung, eine für die Ausstellung vor Publikum. „Mithilfe unserer Partner bei der Nasa sind wir stolz darauf, eine dieser bedeutenden Proben zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, so Museumsdirektor Kirk Johnson.
Und während Bennu selbst einen Durchmesser von rund 490 Metern hat, ist die Probe im Museum kaum mehr als ein mikroskopisch kleiner Krümel aus dem All, ausgestellt neben maßstabsgetreuen Modellen der Raumsonde Osiris-Rex und der Trägerrakete Atlas V 411. Zu finden ist die Gesteinsprobe in der Meteoritengalerie der Janet Annenberg Hooker Hall, einer Ausstellung für Geologie, Edelsteine und Mineralien.
Asteroid Bennu: Das passiert mit den Proben von Osiris Rex
Insgesamt hat Osiris Rex auf dem Asteroiden mehr als 250 Gramm Gestein gesammelt. Ein Großteil davon ist derzeit noch nicht zugänglich, weil mehrere Verschlüsse am Probenbehältnis klemmen. Die Werkzeuge, die es bräuchte, um den Behälter ganz zu öffnen, sind im luftdicht abgeschlossenen Tank, in dem der Behälter gelagert wird, nicht zugelassen – also dauert die Entnahme deutlich länger als geplant.
Letztendlich wird das Gestein in eine Vielzahl an Proben aufgeteilt. Ein Teil von ihnen wird in den USA erforscht, andere gehen an die kanadische und die japanische Raumfahrtbehörde. Neben dem Smithsonian Museum sollen bald auch das Alfie Norville Gem & Mineral Museum an der Universität von Arizona in Tucson und das Space Center Houston Proben für die Öffentlichkeit zugänglich machen.
Und dann gibt es da noch einen Rest, der in den nächsten Jahren erst einmal unter Verschluss bleibt: Er wird im Johnson Space Center in Houston neben Mondgestein, Sonnenwindteilchen und kosmischem Staub eingelagert, um Forschenden in der Zukunft weitere Aufschlüsse geben zu können.