Eine neue Studie der Universität Oxford scheint zu bestätigen, was viele Gamer schon länger vermuten: Videogames könnten tatsächlich das Wohlbefinden steigern. Im Rahmen der Forschungsarbeit wurden Spieler des neuesten „Animal Crossing“-Teils von Nintendo und EAs Tower-Defense-Spiels „Plants vs. Zombies“ regelmäßig von den Wissenschaftlern befragt. Außerdem erhielten die Wissenschaftler auch Daten von Nintendo und EA und konnten so die tatsächliche Spielzeit erfassen und gemeinsam mit den Fragebögen auswerten.
Das Ergebnis: Die Forscher sehen einen geringen, aber erkennbaren positiven Zusammenhang zwischen der im Spiel verbrachten Zeit und dem Wohlbefinden der Spieler. Frühere Studien zeigten allerdings, dass sich die Spieldauer mit zunehmender Länge eher negativ auf das Wohlbefinden auswirkt. Die Wissenschaftler vermuten daher, dass die subjektive Spielerfahrung am Ende der größere Faktor als die Spieldauer sei.
Forscher wünschen sich Daten von mehr Spieleherstellern
„Zukünftige Forschung, die sich auf granulare In-Game-Verhaltensweisen wie Wettbewerb, Zusammenarbeit und Förderung konzentriert, wird in der Lage sein, die psychologischen Angebotscharaktere dieser virtuellen Kontexte aussagekräftiger zu beschreiben“, so die Forscher. Um das zu ermöglichen, müssten jedoch mehr Spielehersteller ihre Daten mit der Wissenschaft teilen.
„Wir sind optimistisch, dass Kooperationen dieser Art die erforderlichen Erkenntnisse liefern werden, um unser Verständnis des menschlichen Spiels zu verbessern und den politischen Entscheidungsträgern Einblicke zu geben, wie sie unsere Gesundheit zum Guten oder zum Schlechten beeinflussen könnten“, heißt es in dem Oxford-Paper. Anzumerken ist an der Stelle, dass die Studie bislang nur als Vorabdruck veröffentlicht wurde. Das Peer-Review, also eine unabhängige Bewertung des Papers durch Experten, steht noch aus.
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