Alle Jahre wieder ächzen die Paketdienste in der (Vor-)Weihnachtszeit unter der steigenden Arbeitslast – immer mehr Menschen bestellen Geschenke für ihre Lieben online oder verschicken Päckchen an Freunde und Familie. Um den Ansturm auf die Postfilialen zu begrenzen, hat sich DHL in Berlin jetzt etwas Neues ausgedacht.
An insgesamt zehn Standorten im Berliner Stadtgebiet können Kundinnen und Kunden Pakete und Päckchen an umgerüsteten DHL-Bussen abholen oder abschicken. Die gelb lackierten Fahrzeuge wechseln dabei nicht den Standort oder liefern aus, sondern fungieren als Lager für die Sendungen. DHL-Mitarbeitende nehmen vorfrankierte Pakete an einem Tresen vor dem Bus, also im Freien, entgegen beziehungsweise händigen sie den Empfängerinnen und Empfängern dort aus.
Die Busse sind laut Berlins regierendem Bürgermeister Michael Müller dezentral aufgestellt und sollen insgesamt ein Einzugsgebiet von bis zu 250.000 Menschen versorgen. Das Pilotprojekt ist zunächst auf die Bundeshauptstadt begrenzt. Wo genau die Busse stehen, können Kundinnen und Kunden über die Standortsuche von DHL erfahren. Die Fahrzeuge selbst gehören übrigens nicht DHL; der Konzern hat sie von einer Tochter der Deutschen Bahn gemietet. Normalerweise sind sie in Berlin auf Stadtrundfahrten im Einsatz – ein Geschäft, das wegen der Corona-Pandemie derzeit brach liegt.
420 Millionen Weihnachtspakete erwartet
Das Weihnachtsgeschäft stellt Versanddienste traditionell vor große Herausforderungen. Tausende zusätzliche Arbeitskräfte kommen dann in ganz Deutschland zum Einsatz. Der Bundesverband Paket & Express Logistik BIEK rechnet für dieses Jahr mit 420 Millionen Sendungen an Endkundinnen und Endkunden. Das sind etwa 15 bis 20 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Neben dem erhöhten Zustellaufkommen müssen die Logistiker im Jahr der Covid-19-Pandemie auch das Problem der überfüllten Abholfilialen lösen.